28.06.21 – Nachhaltigkeit

Haflinger: Was macht einen nachhaltigen Schuh aus?

Wie neben Bekleidung auch Schuhe nachhaltig produziert werden können. Warum dies so wichtig ist und und worauf es dabei ankommt – von Gerd Otto.

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Die Rohstoffe für die Schuhe von Haflinger werden auf traditionelle Weise verarbeitet. © Haflinger

 
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Markenzeichen Hüttenschuhe. In jedem der Schuhe von Haflinger stecken das Können und die Herzlichkeit der engagierten Mitarbeiter. © Haflinger

 

Fast Fashion, also die möglichst schnelle und vor allem günstige Produktion von Kleidungsstücken, die den neuesten Trends gerecht werden, ist immer noch gang und gäbe. Doch immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten suchen von Ernährung über Körperpflege bis hin zu Bekleidung nach umweltfreundlichen, natürlichen Produkten.

  • Über 5 Mrd. Kleidungsstücke hängen in Deutschlands Schränken. Pro Kopf macht das rund 95 Kleidungsstücke. Jedes fünfte davon tragen wir so gut wie nie. Kleidung ist heute Massenware. Dabei geht Quantität über Qualität. (Quelle: Focus, 16.4.2021)
  • 2019 wurden 55,5 Prozent aller Schuhe weltweit in China hergestellt. Nachgereiht folgen Indien mit 10,7 Prozent und Vietnam mit 5,8 Prozent. In den dortigen Produktionsstätten herrschen oftmals horrende Arbeitsbedingungen: unzureichende Gehälter, unbezahlte Überstunden und fehlende Sicherheitsvorkehrungen. Dabei wären letztere dringend notwendig. (Quelle: statista)

Fehlende Sicherheitsvorkehrungen mit verheerenden Folgen

Bei der chemischen Gerbung von Leder kommt Chrom-3 zum Einsatz. Durch das Abwasser und die Entsorgung der Produktionsabfälle gelangt dieses ins Wasser und in die Luft. Und dadurch letztlich in den Organismus der dort arbeitenden Menschen. Atemwegserkrankungen wie Bronchitis und Asthma sowie die Entwicklung verschiedener Allergien und in manchen Fällen sogar Lungenkrebs sind die Folge.

Nachhaltigkeit und Fairness in der Schuhproduktion

Um die Situation für alle Beteiligten zu verbessern, legen zunehmend mehr Unternehmen Wert auf Nachhaltigkeit und Fairness. Das hat jedoch seinen Preis. Eine umwelt- und menschenfreundliche Herstellung stellt sich als teurer dar und kann dadurch nur schwer mit den Billigpreisen mit halten. Hauptgrund dafür, dass der Umstieg insbesondere bei den Big Playern noch nicht oder nur teilweise stattgefunden hat.

  • Nachhaltig hergestellte Schuhe bestehen zunächst nicht aus chemisch gegerbtem Leder.
  • Alternativen, die weder der Umwelt noch den Arbeiterinnen und Arbeitern schaden, sind Schuhe aus Naturkautschuk, biologischer Schurwolle oder Baumwolle, Canvas oder natürlich aus pflanzlich gegerbtem Leder.
  • Für pflanzlich gegerbtes Leder wird beispielsweise Eichenrinde, Rhabarberwurzel oder Quebrachoholz verwendet.
  • Dank der chemiefreien Anfertigung der Schuhe sind weder während des Prozesses noch im fertigen Endprodukt Giftstoffe zu finden. Beim Tragen nachhaltiger Schuhe besteht damit keine Gefahr, eine allergische Reaktion oder Hautreizungen davonzutragen.
  • Zusätzlich wird auf faire Arbeitsbedingungen mit gerechter Bezahlung sowie entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen geachtet.
  • Der Umwelt zuliebe stehen ebenso möglichst kurze Transportwege im Zentrum.
  • So sollen lange Strecken zwischen Produktionshalle und Kunde tunlichst vermieden und stattdessen der Fokus auf Regionalität gelegt werden.

Öko-Schuhe – etwas teurer, dafür besser

Für Öko-Schuhe müssen Verbraucherinnen und Verbraucher in den meisten Fällen etwas tiefer in die Tasche greifen. Damit investieren sie in ein Schuhwerk, das von fair bezahlten und behandelten Menschen produziert wird, ganz ohne Chemie auskommt und damit gut für Mensch und die Natur ist. Worauf beim Einkauf zu achten ist, erfahren Sie hier.

  • Ein Unternehmen, auf das nicht vergessen werden darf, wenn es um die Produktion nachhaltiger Schuhe geht, ist die Marke Haflinger. Schon seit eh und je wird hier viel Wert auf die Verwendung natürlicher Materialien sowie einen schonenden Umgang damit gelegt. Ob modische Sandalen, zeitlose Sneaker oder gemütliche Haus- und Hüttenschuhe, ob für Damen, Herren oder Kinder, bei Haflinger ist noch ein Jeder und eine Jede fündig geworden. Selbst für die Kleinsten werden Lauflern- und Krabbelschuhe angeboten. Das Traditionsunternehmen hat seinen Hauptfirmensitz seit seinen Anfängen als Handwerksbetrieb im Jahre 1898 stets in Goslar belassen, einer niedersächsischen Stadt im Herzen der naturbelassenen Landschaft des Nordwestharz. Von dieser Nähe zur Natur inspiriert werden Natürlichkeit und Qualität bei der Herstellung der Materialien und folglich auch der Fertigstellung der Schuhe – dies vorwiegend im Tochterunternehmen in Polen – großgeschrieben.

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