06.12.21 – Lieferkettengesetz — read English version

Jetzt Hausaufgaben erledigen!

Die Vorbereitungen für die Umsetzungen der Vorschriften des neuen Lieferkettengesetzes ab 2023 kann Monate in Anspruch nehmen. Darum: Jetzt aktiv werden!

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Supply Chain-Experten warnen Firmenchefs davor, die Vorbereitungen für die Umsetzung des Themas auf den letzten Drücker zu erledigen. © William W. Potter/stock.adobe.com

 

Wirtschaftswissenschaftler bezeichnen den 11. Juni 2021 schon jetzt als Wendepunkt in der deutschen Geschichte: An diesem Tag beschloss die Bundesregierung das Lieferkettengesetz. Das Ziel ist klar: Es soll dafür sorgen, dass – speziell in Entwicklungsländern – Umwelt- und Menschenrechtsstandards eingehalten werden. Fakt ist auch: Die Vorschriften sollen erst ab 2023 zunächst für Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitenden gelten, ab 2024 auch für Firmen mit mehr als 1.000 Angestellten. Supply Chain-Experten von Setlog warnen Firmenchefs davor, die Vorbereitungen für die Umsetzung des Themas auf den letzten Drücker zu erledigen.

Alle Lieferanten sind betroffen

2023. Bis dahin ist noch mehr als ein Jahr Zeit. So mancher Supply Chain-Verantwortliche, der sich noch nicht mit der Thematik befasst hat, schiebt angesichts des operativen Geschäfts das Thema erst einmal vor sich her. Nach der Ansicht von Experten für Supply Chain Management (SCM) und Corporate Social Responsibility (CSR) ein Fehler, weil die Vorbereitungen für die Umsetzung der Vorschriften nicht nur Wochen, sondern Monate in Anspruch nehmen können. Und wer einem Unternehmen vorsteht, das weniger als 1.000 Mitarbeitenden beschäftigt, kann das Thema auch nicht ohne weiteres ad acta legen. Denn die Fachleute weisen zudem darauf hin, dass auch mittelständische Betriebe, die Großunternehmen beliefern, sich mit dem Lieferkettengesetz beschäftigen sollen. „Konzerne werden sich in neuen Verträgen absichern, dass nicht nur große, sondern alle Lieferanten die gesetzlichen CSR-Vorschriften einhalten und ihre Supply Chains transparent sind“, betont Ralf Düster, Vorstandsmitglied des Softwareanbieters Setlog. Das Bochumer Unternehmen hat zahlreiche Kunden – vom Mittelständler bis zum Konzern – die seit Jahren das Thema CSR mit Supply Chain Partnern über die cloudbasierte Setlog-Software OSCA steuern.

„Das Gesetz ist überfällig“

Düster widerspricht Kritikern aus Wirtschaft und Politik, welche die ab 2023 geplanten Vorschriften als unwirksam, zu teuer und bürokratisch bezeichnen. „Angesichts der Tatsache, dass derzeit gerade mal ein Fünftel der deutschen Firmen mit mehr als 500 Mitarbeitern ihrer Sorgfaltspflicht in puncto Einhaltung der Menschenrechte nachkommt, ist das Gesetz überfällig. Ich kann gut verstehen, wenn Kritiker eine EU-weit harmonisierte Lösung fordern, damit der Wettbewerb nicht verzerrt wird. Es leuchtet mir auch ein, dass nicht mit einer einfachen E-Mail und ohne schwerwiegende Beweise ein Verfahren gegen eine Firma in Gang gesetzt werden kann. Aber das Argument, dass die geplanten Regelungen zur Kontrolle der Lieferanten im ersten Kettenglied technisch nicht machbar und zu bürokratisch sind, haben unsere Kunden schon vor Jahren widerlegt. Wenn die Supply Chain-Partner über eine gemeinsame Software kommunizieren, bringen sie Transparenz in die Kette. Wer aber heute mit Telefonanrufen, E-Mails oder selbst erstellten Excel-Listen seine weltweite Supply Chain steuert, ist nicht zeitgemäß aufgestellt“, so Düster.

In drei Phasen zur nachhaltigen Lieferkette

In dem Setlog-Tool können Unternehmen aller Branchen ihre kundenspezifischen Anforderungen entlang ihrer Lieferketten hinterlegen. Sie können beispielsweise spezielle Vorgaben für die Prüfung von Zulieferern erstellen, eigene Prozesse definieren, einen individuellen Verhaltenscodex aufstellen sowie klar definierte Korrekturmaßnahmen der Lieferanten einfordern und verfolgen. Firmen können auch festlegen, dass Supply Chain-Partner individuelle Fragebögen beantworten müssen und unangekündigte Prüfungen stattfinden. Beim Einsatz des Tools ist es nicht relevant, nach welchen Richtlinien ein Unternehmen auditiert wird – ob nach Fair Ware, Fairtrade, BSCI, Sedex oder anderen Siegeln.

Die Erfahrungen von Setlog haben gezeigt, dass ein Drei-Phasen-Modell am schnellsten zu den gewünschten Resultaten führt.

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