18.07.17 – Fair Friends
Junge Menschen leben und denken um!
Messe verknüpft Modebewusstsein, Genuss und Mobilität mit nachhaltigen Produkten. Slow Fashion liegt absolut im Trend
Mobilität, Mode und Ernährung – drei Themen, die von jungen Menschen heute anders bewertet und gelebt werden. Alle drei werden auf der Fair Friends umfassend vorgestellt: So hat das eigene Benzin-Auto als Statussymbol an Reiz verloren, stattdessen zählen mobile Flexibilität und Nachhaltigkeit, u.a. durch E-Fahrzeuge. Mode war für junge Leute immer Ausdruck ihrer Persönlichkeit. Aber heute spielen dazu die Produktionsbedingungen von Jeans & Co eine Rolle.
Und nicht zuletzt: Im Zuge eines veränderten Gesundheitsbewusstseins werden nachhaltige und qualitätsbewusste Ernährung für junge Menschen immer wichtiger: Veganes Essen, Bio-Zertifizierungen, bewusster Konsum. Alle diese drei Themen werden auf der Fair Friends in Dortmund mit ihren drei Schwerpunkten „Fairer Handel“, „Nachhaltige Lebensstile“ und „Gesellschaftliche Verantwortung“ behandelt. Die Messe will ganz bewusst auch junge Menschen ansprechen.
Slow Fashion
Fair und nachhaltig: Mode setzt für junge Menschen Signale, welchen Stars oder Sportlern man sich nah fühlt, steht für Individualität und Zugehörigkeit. Die Fair Friends möchte eine junge Zielgruppe anregen, sich dabei auch mit den Bedingungen der Herstellung zu beschäftigen. Sie werden auf der Messe erfahren, dass Modebewusstsein und Nachhaltigkeit sich durchaus ergänzen können. Dazu haben sich die Mode-Textil-Design- und Lehramtsstudierende der Universität Paderborn mit „bewusster“ Mode beschäftigt und das Thema künstlerisch umgesetzt. Unter dem Slogan „Slow Fashion“ thematisieren die Kreationen Nachhaltigkeit, Re- und Upcycling sowie zeitloses Design. An einem Messestand werden die Studierenden ihre Arbeiten zeigen und diese auch auf einer Modenschau vorführen.
Nachhaltige Mode aus aller Welt
Auf der Sonderfläche „Global Community“ präsentiert die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), mit Finanzierung der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen, innovative Modeproduzenten. Zum Beispiel die Firma „Aranya Crafts" aus Bangladesh, die vor allem Textilien für Frauen und Kinder herstellt und da bei aus Prinzip nur natürliche Farbstoffe verwendet. Oder „Off Track KKO“ aus Kambodscha. KKO führt regelmäßig Workshops durch, um Jugendliche auszubilden. Sie bieten Upcycling-Produkte wie Rucksäcke, Taschen und Mappen.
Faire Produktionsbedingungen
In der Ausstellung „Ich mache Deine Kleidung! Die starken Frauen aus Süd-Ost-Asien“ werden neun Frauen aus Textilfabriken in Kambodscha und Bangladesch portraitiert. Sie arbeiten unter den härtesten Bedingungen an Jeans, Kleidern und T-Shirts, die wir hierzulande tagtäglich gedankenlos von den Kleiderständern nehmen.
Das Thema Textil wird auch am Donnerstag im Rahmen der CSR-Fachtagung auf der Fair Friends diskutiert. Der Programmpunkt richtet sich besonders an Fachbesucher. Branchenmitglieder sprechen u.a. darüber, warum die Textilbranche sich in Bezug auf Nachhaltigkeit und Wahrung sozialer Gerechtigkeit in der Lieferkette besonderen Herausforderungen zu stellen hat.
Schmecken lernen
Verantwortlicher Konsum und fairer Handel beschäftigen junge Menschen aber auch bei der Ernährung. Die Fair Friends versteht den Zusammenhang von Geschmack und Nachhaltigkeit als Kulturelle Bildung: In einer Geschmacks-Schule werden deswegen durch Slow Food Dortmund SchülerInnen mithilfe kleiner Experimente, Geruchs- und Geschmackstests das Zusammenwirken aller fünf Sinne erleben und erlernen. In Verkostungen werden die Erläuterungen der Ernährungswissenschaftlerin und Betreiberin der Kochschule „Meas Cucina“, Michaela Wendel, auch für das Publikum erlebbar.
Slow Food Dortmund wird außerdem das Projekt „Arche“ vorstellen. Derzeit gibt es 62 Arche „Passagiere“ - in der Regel vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen und Nutzpflanzenarten. Um den Trend des Artensterbens zu stoppen, werden einzelne vorgestellt und die Präsentation durch Verkostungen und Rezeptvorschläge unterhaltsam und genussvoll begleitet.
Mobilität nachhaltig
Gerade erst hat Volvo beschlossen, bald nur noch Elektroautos zu produzieren. Für die heute jungen Menschen werden E-Mobilität und selbstfahrende Autos vermutlich eine gar nicht so ferne Normalität sein. Die Ruhrgebiet DMC hat sich mit ihrer Initiative Emetropole.Ruhr zum Ziel gesetzt, das Ruhrgebiet zur Vorzeigeregion für E-Mobilität in Deutschland und Europa zu machen. Das ehrgeizige Projekt plant während der Messe unter anderem Testfahrten mit Elektrofahrzeugen – darunter neben Autos auch E-Bikes, Segways, E-Rollatoren und Elektro-Rennwagen der Formula Student. Die dafür entwickelte Strecke thematisiert gewissermaßen die Zukunft der Fortbewegung – ein Thema, das auch in einer Talkrunde am Messesamstag um 15 Uhr wieder aufgegriffen werden soll.
Auch einige der Aussteller wie zum Beispiel „25ways“ widmen sich dem Thema. Die Firma versteht sich als Mobilitätsberater und entwickelt Apps und Services, die Unternehmen dabei unterstützen, ihr betriebliches Mobilitäts- und Gesundheitsmanagement für die Zukunft fit zu machen.