22.11.19 – Interview mit Michael Ryan — read English version

Was steckt hinter dem neuen Messeformat Sportswear Pro?

Die Fespa erweitert ihr Textil-Portfolio durch die Sportswear Pro. Eine neue Messe, bei der es ausschließlich um die Herstellung von Sportbekleidung geht.

Fespa-Sportkleidung.jpg

Die Sportswear Pro wird das bestehende Angebot der Fespa Global Print Expo für den Bekleidungsdruck ergänzen und richtet sich explizit an die Sportswear-Industrie. © FESPA

 
Mike-Ryan-Event-Manager.jpg

textile network sprach mit Michael Ryan, Eventmanager für Sportswear Pro über das neue Messeangebot der Fespa. © FESPA

 

Der erste Event findet vom 24. bis 27. März 2020 parallel zur Fespa Global Print Expo 2020 auf der IFEMA in Madrid statt. Um hierüber genaueres zu erfahren, sprach textile network mit Michael Ryan, Eventmanager für Sportswear Pro.

textile network: Die Fespa widmet sich nun explizit dem Thema Sportswear. Wie kam es dazu?

Michael Ryan: 84 Prozent der Befragten aus der Fespa-Gemeinschaft sind auch im Bereich Textildruck tätig. Das leistungsstärkste Bekleidungssegment ist dabei die Sportbekleidung. Die Sportbekleidungsproduktion ist der führende Industriesektor für den Sublimationsdruck, einer unserer wichtigsten Ausstellergruppen. Zu den größten Neuheiten auf der Fespa Global Print Expo 2019 in München gehörten Textil- und Farbsublimationsdrucksysteme, die auf Polyester, einem beliebten Gewebe in der Sportbekleidungsindustrie, drucken können.

textile network: Wen sprechen Sie mit der neuen Messe Sportswear Pro an?

Michael Ryan: Wir möchten, dass Sportswear Pro Designer und Hersteller von Sportbekleidung über die Möglichkeiten informiert und inspiriert, die durch die neuesten Technologien für den Kleidungsdruck und Materialinnovationen ermöglicht werden. Die Aussteller fallen in diese Kernbereiche: Design (CAD/CAM und 3D-Bodyscanning), Produktion (CMT), Kleben und Stricken und Dekoration (Druck-, Gravier-, Stick- und Laserapplikationssysteme) sowie Entwickler von Zubehör, Smart Textiles und gedruckter Elektronik. Auf der Seite der Besucher richten wir uns an die Entscheider in der Sportbekleidungsherstellung, die nach technologischen Innovationen suchen, um Produktionsprozesse zu rationalisieren, Bestände und Verschwendung zu reduzieren und als Reaktion auf kürzere Modezyklen eine bedarfsgerechte und Just-in-time-Produktion zu ermöglichen.

textile network: Wie passt das neue Messeformat zur bestehenden Fespa Global Print Expo?

Michael Ryan: Sportswear Pro wird das bestehende Angebot der Fespa Global Print Expo für den Bekleidungsdruck ergänzen. Sie wird den Besuchern, die sich für den Bekleidungsdruck, die Dekoration und die Herstellung von Sportbekleidung interessieren, eine zusätzliche Dimension verleihen, indem sie neue Geschäftsmöglichkeiten und einen Überblick über innovative Produktionsverfahren speziell für dieses Segment gibt. Sportswear Pro wird der Schlüssel sein, um die Fespa in Nischensegmenten der Textilindustrie bekannter zu machen.

textile network: Wie wollen Sie den Besuchern das Thema Print und Sportswear näher bringen?

Michael Ryan: Sportbekleidung ist eine schnell wachsende Nische und wird für unsere Besucher, die bereits im Bekleidungsdruck tätig sind, von Interesse sein. Wir werden dieses Crossover mit Print Make Wear veranschaulichen, dem beliebten Fashion Factory Feature, das auf der Fespa Global Print Expo 2018 vorgestellt wurde. Im Jahr 2020 wird sich Print Make Wear ausschließlich auf die Produktion von maßgeschneiderter Sportbekleidung bis hin zur personalisierten Sportbekleidung konzentrieren und einen natürlichen Brückenschlag zwischen der Fespa Global Print Expo und Sportswear Pro darstellen.

textile network: Wo sehen Sie besondere Chancen für die Sportswear-Industrie?

Michael Ryan: Viele der aktuellen Trends, die die Herstellung von Sportbekleidung betreffen, spiegeln sich auch in der gesamten Druckindustrie wider. So erwarten die Kunden beispielsweise, dass ihre gekauften Artikel innerhalb von 24 Stunden personalisiert und ausgeliefert werden, was bedeutet, dass mehr Unternehmen in der Lage sein müssen, On-Demand-Produktionen und Massenanpassungen im Rahmen ihrer Dienstleistungen anzubieten. Folglich wird die Fertigung allmählich stärker lokalisiert, um effizienter auf die Verbrauchernachfrage reagieren zu können.

Social Media beeinflusst zudem die Trends und wirkt sich positiv auf die Produktion aus. Das traditionelle Modell der Modemarken, das saisonale Kollektionen zu vorab geplanten Terminen einführt, wird nicht lange eine Zukunft haben. Jetzt kann ein neuer Artikel oder Look durch die Vielzahl von Engagements auf Social Media Plattformen populär werden. Die Branche muss stärker auf Trends und Stile reagieren, die sich online abzeichnen.

textile network: Wie ist die bisherige Resonanz in der Branche auf die Sportswear Pro?

Michael Ryan: Seit wir Sportswear Pro im Mai 2019 angekündigt haben, hatten wir vor allem Interesse von Unternehmen, die sich auf Kleben, Schneiden, CAD-Software und andere Bereiche der Bekleidungsproduktion spezialisiert haben. Zudem hat Afydad, der spanische Sportbekleidungsverband seine offizielle Unterstützung für Sportswear Pro zugesagt und wird die Sportswear Pro im Vorfeld der Veranstaltung bewerben und auch an einigen unserer Features teilnehmen.

Herr Ryan, vielen Dank für das Gespräch!

Die Fragen für textile network stellte Iris Schlomski.

Weitere Artikel zu: