29.01.20 – Geschäft 2019 und Ausblick 2020

Trevira stellt Weichen für die Zukunft

Trevira sah sich 2019 in allen Segmenten beider Business Units (Faser und Filament) mit rückläufigen Auftragseingängen konfrontiert.

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Mario Ghioldi produziert Stoffe, die zu 100 Prozent aus schwer entflammbarem recycelten Material bestehen (Pre-Consumer). © Trevira GmbH/Mario Ghioldi

 
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Trevira-CS-Stoff von Pugi aus schwer entflammbaren antimonfreien Fasergarnen. © Trevira GmbH/Pugi

 
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Mit einem Gesamtumsatz für das Jahr 2019 von ca. 208 Mio. Euro blieb das Ergebnis unter den Erwartungen. Doch es war auch ein Jahr, in dem trotz der schwierigen Absatzlage Weichen für die Zukunft gestellt werden konnten, berichtet das Unternehmen. Mit Unterstützung der thailändischen Eigentümerin, Indorama Ventures PCL, konnten wichtige Investitionsvorhaben umgesetzt werden. So konnte bereits im April in Guben die neue Zwillings-Schärmaschine in Betrieb genommen werden, zudem wurden dort neue POY-Spinnmaschinen angefahren.

Auch im Faserbetrieb in Bobingen wurde investiert. Im November lief die zweite Eigenkonvertierungsanlage an. Zum Ausbau des Geschäfts mit Bikomponenten-Fasern steht eine neue Spinnanlage zur Verfügung.

Rückgewinnung von Wertstoffen

Gesellschaftliche Forderungen nach mehr Nachhaltigkeit im Umgang mit Kunststoffen führten zum Umdenken, sowohl bei den Herstellern als auch bei den Verbrauchern. Trevira setzt hier auf unterschiedliche Verfahren zur Rückgewinnung von Wertstoffen. Im Post-Consumer-Recycling werden Filamente und Fasern auf Basis von regranulierten PET-Flaschen gewonnen.

Beim Pre-Consumer-Recycling können unter Verwendung einer Agglomerationsanlage Wertstoffe aus Produktionsabfällen zurückgewonnen und zu neuen Produkten weiterverarbeitet werden. Trevira lässt Produkte und Prozesse aus beiden Verfahren nach dem GRS Standard (Global Recycled Standard) zertifizieren.

Trend zu Spezialfasern

Trevira meldet eine verstärkte Nachfrage nach PLA bzw. biobasierten Fasern. Die Nachfrage nach antimonfreien Rohstoffen im Faserbereich entwickelt sich ebenfalls positiv, so das Unternehmen. Somit werden die Kapazitäten der Polykondensation im Trevira Werk Bobingen in 2020 voll ausgelastet sein.

Auch für den Geschäftsbereich der schwer entflammbaren Fasern und Garne war 2019 ein anspruchsvolles Jahr, geprägt von vielfältigen Herausforderungen, wie Handelskonflikten, der ungelösten Brexit-Frage sowie Unsicherheiten in Bezug auf die weitere Entwicklung der Türkei und des Mittleren Ostens. Häuptmärkte für das Direktgeschäft mit flammhemmenden Trevira-Fasern und -Garnen sind nach wie vor die europäischen Länder, insbesondere Deutschland, Italien und Skandinavien. Doch die globale Reichweite der Marke Trevira CS befindet sich auf Wachstumskurs. Dies, so heißt es bei Trevira, zeige sich in verstärkten Anfragen aus USA, Canada, Asien, Australien und Russland.

Ausblick auf 2020

Für Trevira wird es in 2020 mit vielen Maßnahmebündeln weitergehen. Zunächst wird es um die Hebung von Synergieeffekten gehen, die aus dem kürzlich erfolgten Kauf der Sinterama Spa durch Indorama Ventures PCL resultieren. Großes Potenzial verspricht man sich von den zahlreichen Neu- und Weiterentwicklungen, insbesondere im Bereich nachhaltiger Produkte und der Trevira-CS-Produktpalette.