15.05.19 – Smart Living — read English version
Funktionale Textilien für’s Wohlbefinden
Neben dem Haupteffekt, dass Heimtextilien für eine wohnliche Atmosphäre sorgen, übernehmen sie in Räumen auch wichtige Funktionen.
„Heimtextilien haben einen positiven Einfluss auf die Raumakustik und reduzieren Tritt- und Raumschall, und dies bei entsprechender Konstruktion von textilen Bodenbelägen und Gardinen auch besonders wirkungsvoll. Eine Beleuchtung, zum Beispiel über Gardinen, ist bereits möglich und führt zu variablen ansprechenden Lichteffekten“, sagt Martin Auerbach, Hauptgeschäftsführer der Verbands der Deutschen Heimtextilien-Industrie. Heimtextilien, vom Boden bis zum Fenster, können also durchaus zu unserem Wohlbefinden beitragen.
Mit Teppichen gegen Lärm
Auch beim Krefelder Teppichboden-Hersteller Toucan-T beschäftigt man sich intensiv mit dem Thema Schallabsorption, sowohl für den privaten als auch für den Objekt-Bereich. „Moderne Büroarbeitsplätze sollen die Arbeit optimal unterstützen und für die Mitarbeiter ein positives Ambiente bereitstellen“, heißt es im Unternehmen. „Lärm und visuelle Unruhe belasten die Konzentrationsfähigkeit, eine Studie des VDI schätzt die Leistungseinbußen durch diese Faktoren auf 20 bis 30 Prozent.“
Im Gegensatz zu den meisten anderen Bodenbelägen habe der textile Bodenbelag einen signifikanten Schallabsorptionsgrad aufzuweisen.
Die Energie der menschlichen Stimme konzentriert sich im Normalfall im Bereich von 100 bis 1000 Hertz. Basierend auf dieser Tatsache hat Toucan-T den Schallschutzrücken T-Sonic entwickelt. Dieser Vlies macht die Teppichböden zu Schallabsorbern, die Trittschall und Nachhallzeiten erheblich reduzieren.
Die Erklärung von Toucan-T: „Die zunehmenden Flexibilitätsanforderungen an die Raum- und Arbeitsplatzgestaltung, die größere Arbeitsdynamik und die permanent wechselnden Randbedingungen an die Arbeitsprozesse lassen eine Arbeitsplatz bezogene raumakustische Gestaltung oftmals schwierig erscheinen. Mit einer raumweiten, sozusagen globalen Schallabsorption wird demzufolge ein wichtiger Schritt in Richtung geeigneter Raumakustik getan. In den meisten Büroräumen ist der Fußboden die größte zusammenhängende Fläche für akustische Maßnahmen.“
High Tech am Fenster
Gardinen und Dekostoffe haben nicht nur Wohlfühl-Potenzial. Sie können sogar Leben retten – mit flammhemmenden Stoffen aus Trevira CS. Doch auch weniger dramatische Effekte zeichnen die Fensterkleider aus. So können auch sie unter anderem die Raumakustik positiv beeinflussen.
„Unsere innovativen Textilien weisen außerordentlich gute Akustikwerte in allen Frequenzen auf“, sagt Hubert Reinermann, Vertriebsleiter Drapilux. Alle Stoffe wurden in speziellen Testverfahren auf ihre raumakustische Wirkung hin untersucht; die Ergebnisse stellt Drapilux seinen Kunden jederzeit zur Verfügung.
Auch die Raumluft ist ausschlaggebend für eine angenehme Atmosphäre. Dafür bietet Drapilux Vorhänge mit der luftreinigenden Funktion „drapilux air“. Erzielt wird der Effekt mit Metallsalzen, die in die Textilien eingearbeitet sind und die die Geruchsmoleküle aufbrechen. Dabei werden diese in Kohlenstoffdioxid und Wasser umgewandelt und schlechte Gerüche permanent abgebaut.
Auch im Bereich Hygiene und Healthcare präsentiert Drapilux Gardinen mit Mehrwert. „drapilux bioaktiv“ reduziert Keime und Bakterien auf den Textilien um mehr als 99 Prozent. Hier greift die Ausrüstung auf der Textiloberfläche die Zelle des Keims oder Bakteriums an, Keimzellen und Bakterien werden dadurch abgetötet. Die Wirksamkeit, so das Unternehmen, sei wissenschaftlich erwiesen und nicht gesundheitsschädlich bei Hautkontakt.
„Für ein Extra an Komfort und Hygiene haben wir ‚drapilux all in one‘ entwickelt“, so Reinermann. Diese Funktion vereint die luftreinigende Wirkung von ‚drapilux air‘ und die antibakterielle Funktion von ‚drapilux bioaktiv‘, speziell für den Healthcare Bereich.“
Ein Blick in die Zukunft
So weit der Status quo. Die Messe Frankfurt öffnet ein neues Kapitel. „Urban Living – City of the Future“ lautet vom 14. bis 17. Mai 2019 das Leitthema der Messe Techtextil/Texprocess in Frankfurt am Main. Denn: Bis 2050 sollen fast 70 Prozent aller Menschen in urbanen Regionen, Metropolen und Megacities leben, so die Vereinten Nationen. Das stellt neue Anforderungen an das Bauen, an Mobilitätskonzepte, an Gesundheitsangebote, an funktionale Bekleidung und – nicht zuletzt – an Heimtextilien. „Techtextil und Texprocess schaffen mit diesem Leitthema einen gemeinsamen Interaktionsraum, der die Anwendungsgebiete der Techtextil und Texprocess noch näher zusammenbringt“, so Olaf Schmidt, Vice President Textiles and Textile Technologies der Messe Frankfurt.