18.03.20 – Unsicherheiten in der Baumwollhandelsbilanz — read English version

Auswirkungen des Corona-Virus auf Chinas Textilsektor

Der Ausbruch des Corona-Virus und seine möglichen Folgen haben den chinesischen Verbrauch deutlich reduziert.

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© Corona Borealis/stock.adobe.com

 

Der Ausbruch des Corona-Virus und seine möglichen Folgen haben den chinesischen Verbrauch stärker dezimiert, als die potenziell positiven Effekte des Burgfriedens im amerikanischen-chinesischen Handelskonflikt auszugleichen vermochten. Die Zahlen zum chinesischen Verbrauch wurden mäßig nach unten angepasst, teilweise auf Basis der anfänglich erwarteten Auswirkungen des CV-Ausbruchs, aufgrund dessen die Neujahrsferien verlängert wurden und Fabriken länger geschlossen blieben. Auch der gesamte Textilsektor ist von den Auswirkungen betroffen, da Reisebeschränkungen und geschlossene Fabriken Produktions- und Absatz-Aktivitäten reduziert haben. Außerdem ging die Verbrauchernachfrage nach Bekleidung und anderen Einzelhandelsprodukten etwas zurück. Die ungewisse Dauer und Schwere dieser Auswirkungen überschattet die Entwicklung des Verbrauchs 2019/20 seit der letzten monatlichen Prognose.

Hingegen hat die kürzlich unterzeichnete Handelsvereinbarung zwischen den USA und China die Unsicherheit verringert. Maßnahmen, die während des Handelskonflikts erlassen worden waren und sich negativ auf den Baumwollsektor auswirkten, sind nun zumindest vorläufig abgeschwächt worden und stellen derzeit keine Bedrohung mehr dar. Zeitgleich zur Verringerung der Unsicherheit beeinflusst die Handelsvereinbarung im Kalenderjahr 2020 positiv das zu erwartende Wachstum der Erlöse und des Weltbaumwollverbrauchs. Kürzlich erfolgte Reduzierungen einiger Retorsionszölle seitens Chinas hatten keinen großartigen Einfluss auf den Baumwollsektor.

Die aktuellen Prognosen verzeichnen weder Veränderungen beim US-Export noch bei den chinesischen Baumwollimporten.

Obwohl das „Phase One-Agreement“ die Unsicherheit am Markt verringert hat, führt nun der Gegenwind verursacht durch den Corona-Virus-Ausbruch zu einem weiteren Rückgang der Baumwollnachfrage Chinas. Die vorhandenen unsicheren Marktbedingungen 2019/20, einschließlich der Pandemie sowie des anfänglichen Handelsstreits, trugen zu einem um vier Millionen Ballen (870.900 t) geringeren Verbrauch seit der Mai-Prognose bei. Der niedrigste Stand der letzten vier Jahre.

Quelle: Cotton World Markets and Trade, Februar 2020