08.05.25 – Baumwolle aus der EU

Gebr. Otto erweitert sein Portfolio um „EU-Cotton“-Garne

Seit diesem Frühjahr hat Gebr. Otto Baumwollgarne mit der Auszeichnung „EUCotton“ im Programm. Die Fasern für diese Garne stammen aus Griechenland und Spanien, beides Länder, die eine lange Tradition in der Baumwollerzeugung und ein umfassendes Know-how besitzen.

Gebr-Otto.jpg

Die „EUCotton“-Initiative gehört zur European Cotton Alliance (ECA), einer Gruppe von Baumwollverbänden und Zusammenschlüssen in Griechenland und Spanien. © Gebr. Otto

 
Gebr-Otto.jpg

Gebr. Otto mit Sitz im oberschwäbischen Dietenheim setzt auf Regionalität, Innovation und hohe Qualität. © Gebr. Otto

 

Für Gebr. Otto sind die „EUCotton“-Garne eine optimale Ergänzung des Produktportfolios, das seinen Schwerpunkt in nachhaltigen wie innovativen Garnen findet. Kurze Wege und regionale Partner, sowohl in der Beschaffung wie in der Weiterverarbeitung, gehören ebenfalls zur Strategie des traditionsreichen Textilbetriebs mit Spinnerei, Zwirnerei und Färberei. Abgesehen davon gewinnt der lokale Ansatz für Gebr. Otto vor dem Hintergrund der neusten zollpolitischen Entwicklungen zunehmend an Bedeutung.

Kleiner Marktanteil, hohe Qualität

Der europäische Hunger nach neuen Textilien ist beachtlich, die Möglichkeit, den Ursprung der Textilien nachzuverfolgen, sind hingegen gering. Zudem weisen die Fasern „grown in Europe“ eine außergewöhnlich hohe Qualität auf, die Nachfrage weltweit ist hoch. Die europäische Rohbaumwolle stammt aus Spanien und Griechenland. Bisher wird ein Viertel dieser Fasern auch in Europa verarbeitet. Der Rest wird exportiert, um über teilweise große Umwege – bis nach Südostasien – als textile Endprodukte in die EU zurückzugelangen. „Das ist schon aus ökologischen Gründen wenig sinnvoll“, befindet Otto-Geschäftsführer Merkel. Auch vor dem Hintergrund zunehmender Handelsbeschränkungen und Probleme in den weltweiten Lieferketten müsse ein europäisches Sourcing Priorität haben. „Es sollte unser Anliegen sein, europäische Baumwolle mehrheitlich in Europa zu verarbeiten, zumal sie eine außerordentlich hohe Qualität aufweist.“

Vorteile des europäischen Baumwollanbaus

Basis für die hohe Qualität der „EUCotton“-Garne sind fortschrittliche Produktionsmethoden, darunter die ausschließlich maschinelle Ernte. Die sorgfältigen Ernteverfahren sorgen dafür, dass die Fasern nahezu frei von Verschmutzungen sind, beispielsweise durch Fremdfasern. Auch beim Reinigen und Entkörnen wird mit modernster Technik gearbeitet. Baumwollfasern aus spanischer und griechischer Ernte sind außergewöhnlich gleichmäßig in Bezug auf Faserlänge, -stärke und -dicke.

Gewachsene Verantwortung

Jenseits der technischen Vorteile des Rohstoffes liefert „EUCotton“ wichtige Vorteile in Punkto ökologische und gesellschaftliche Verantwortung: Das gentechnikfreie Saatgut schont das Ökosystem und die natürlichen Ressourcen. Dasselbe Ziel verfolgt das Wasser-Management: Baumwollanbau ist wasserintensiv und Maßnahmen wie Tröpfchenbewässerung und Präzisionslandwirtschaft können den Impact reduzieren. Das Prinzip „Minimieren“ gilt auch beim Einsatz von Pestiziden und Insektiziden.

„Wenn wir unsere Baumwolle aus Europa beziehen, dürfen wir sicher sein, dass der gesetzliche Rahmen, beispielsweise hinsichtlich Arbeitszeiten und Arbeitssicherheit, eingehalten wird“, ergänzt Andreas Merkel.

Kurze Wege schaffen Verlässlichkeit

Neben Transparenz und hoher Qualität sind die verlässliche und schnelle Verfügbarkeit ein weiteres Argument für „EUCotton“. „Natürlich wächst hochwertige Baumwolle auch andernorts auf der Welt, beispielsweise in Peru oder den USA. Allerdings tritt sie dann erst mal eine sechs- bis achtwöchige Schiffsreise an, bevor sie in Deutschland ankommt.“ Von Spanien reist die Rohbaumwolle zuverlässig in fünf Tagen mit dem LKW bis vor die Haustür des Weiterverarbeiters.

Über die European Cotton Alliance (ECA)

Die „EUCotton“-Initiative gehört zur European Cotton Alliance (ECA), einer Gruppe von Baumwollverbänden und Zusammenschlüssen in Griechenland und Spanien, also den Ländern, die europäische Baumwolle produzieren. Der Hauptsitz befindet sich im griechischen Larissa und im spanischen Sevilla gibt es eine Zweigstelle. Die ECA existiert seit 2019; verschiedene europäische Verbände, die die Textilproduktion und Textilbranche repräsentieren, haben die Initiative ergriffen.