08.12.20 – Patentierte Lyocell-Fasern

SmartTex-Netzwerk: Jetzt geht es den Schädlingen an den Kragen

Zuverlässige Resistenz gegen Kleidermotten mit Hilfe patentierter Lyocell-Fasern! Hohlfasern im Pullover gegen Textilschädlinge im Kleiderschrank.

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Konen des mottenresisten Pero-Garns (97 Prozent ultrafeine Merinowolle, 3 Prozent Lyocell) mit Pullover Marina aus der Pero-Kapselkollektion. © Stick Zella

 
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Jacke DigiCYC mit eingestrickten aktiv leuchtenden Seitenlichtfasern © Stick Zella

 
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Das mit Duftstoff dotierte Wollgarn Pero ist das weltweit erste Wollgarn mit einem intrinsischen, zuverlässigen Schutz gegen Fraß durch lästige Kleidermotten (Tineola bisselliella). Die ultrafeinen Merinowollfasern werden dafür zu einem sehr geringen Anteil mit Lyocell-Hohlfasern vermischt. Sie enthalten humanverträgliche Insektizide, die selbst nach dutzenden Wäschen noch wirksam sind. Sie sind mit Eigenschaften, die sich mit herkömmlichen Ausrüstungen nicht erreichen lassen, in die Hohlräume der Faser eingelagert – daher die Depotwirkung und auch die UV-Stabilität.

  • Das in Weimar ansässige SmartTex-Netzwerk vermeldet mit einem Motten-resistenten Wollmischgarn Pero eine weitere Produkt- und Verfahrensinnovation.

  • Entwickler der patentierten Neuheit ist die Strick Zella GmbH & Co. KG aus Zella/Eichsfeld.

  • Erste modische Kapsel-Kollektionen mit einer Geld-zurück-Garantie gelangen Anfang 2021 in die Vor-Order und dann die Geschäfte.

  • Das Garn ist Oeko-Tex Standard 100 zertifiziert.

Nach Auskunft von Strick Zella Firmenchef Dr. Gottfried Betz kommt eine erste gegen Mottenfraß resistente Kollektion aus Pero-Wolle Anfang 2021 auf den Markt. „Wir geben eine Money-back-Garantie, sollte dennoch eine dieser Produkte von Insekten angefressen werden“, versichert der Geschäftsführer. Kleidermotten bzw. ihre fressaktiven Larven verursachen fast in allen Haushalten Schäden, wenn sie auf Keratin-haltige Materialien wie Wolle, Federn oder Haare stoßen. Der allein in Deutschland durch Mottenfraß an Textilien verursachte Schaden beträgt jährlich ca. 50 Mio. Euro.

Lichtleiter in Mützen und Jacken

Das Unternehmen Strick Zella mit derzeit 40 Mitarbeitern kann selbst in Pandemie-Zeiten auf neue Mitarbeiter verweisen. Es gilt mit seiner Ausrichtung auf smarte, textile Produkte als eines der innovativsten Branchenunternehmen in Thüringen und profitiert auch wie im Falle neuartiger textiler Protektoren vom SmartTex-Netzwerk. „Von hier erhalten wir Anregungen und für die rasche Umsetzung dieser Ideen auch Kontakte weit über die Textilsphäre hinaus“, so Betz. So war es auch bei der Entwicklung von waschbaren Leuchttextilien in Form von Mützen und Jacken. Für die aktiven Seitenlichtelemente, die durch eine separate Powerbank gespeist werden, konnte der Strickwarenhersteller auf die Expertise des Textilforschungsinstituts Thüringen-Vogtland (TITV in Greiz) zurückgreifen.

Kaum ein Wertschöpfungsverbund in der Textilbranche besteht länger und ist internationaler als das von Weimar aus gemanagte SmartTex-Netzwerk. Vom Freistaat Thüringen gefördert, begleitet es seit einem Jahrzehnt Produktideen rund um die potenzialstarke Materialklasse Textilelektronik in die Märkte und will jetzt zu neuen Ufern aufbrechen.