26.09.17 – Composites Europe 2017 — read English version

In Zukunft jährlich und in Stuttgart!

Composites sind leicht, stabil, korrosionsbeständig und wartungsarm. Deutschland ist nach wie vor der größte Composites-Markt in Europa.

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Messe Impressionen © Composites Europe 2017, Stuttgart

 
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Messe Impressionen © Composites Europe 2017, Stuttgart

 
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Vor allem den Automobilbau, die Luftfahrt und das Bauwesen haben die Faserverbundwerkstoffe europaweit weiter vorangetrieben. Auch im vergangenen Jahr stieg die Produktion von Glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) – der mit 95 Prozent Marktanteil nach wie vor größten Materialgruppe – erneut um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt betrug die GFK-Herstellungsmenge rund 1,12 Mio. Tonnen, so das Ergebnis des aktuellen Composites-Marktberichts 2017 des Branchenverbandes AVK.

Positiver Blick in die Zukunft

„Composites als Werkstoff und die gesamte mit ihr verbundene Industrie verfügen noch über enorme Potenziale, die sich vielfach erst noch zeigen werden“, so Dr. Elmar Witten, Geschäftsführer der AVK. Die Unternehmen blickten auf jeden Fall positiv in die Zukunft. Laut der aktuellen halbjährlichen Composites-Markterhebung in Deutschland geht nur 1 Prozent von einem Rückgang des Engagements aus, dagegen rechnet fast die Hälfte der Befragten mit einem steigenden Engagement ihres Unternehmens im Composites-Bereich.

406 Aussteller und 8.342 Besucher

Die guten Marktaussichten spiegelte auch die diesjährige Composites Europe in Stuttgart wider, die als europäische Fachmesse im größten Markt den gesamten Fertigungsprozess vom Rohmaterial bis zum Halbzeug und fertigen Bauteil zeigt. Mit insgesamt 406 Ausstellern aus 28 Nationen und 8.342 Besuchern blieb die diesjährige Veranstaltung zwar leicht unter dem Vorjahresergebnis (2016: 8.622), verzeichnete aber erneut eine hohe Internationalität.

Mehr als 40 Prozent der Besucher kamen aus dem Ausland

Der Schwerpunkt lag dabei auf Europa. Doch es gab auch Besucher, denen kein Weg zu weit war, um nach Stuttgart zu kommen – aus Brasilien beispielsweise, aus den USA und Kanada und selbst aus Japan, Neuseeland und Südafrika. Insgesamt waren Besucher aus 63 Nationen auf der Messe. Dennis Baumann, Head of Global Sales, SGL Group: „Wir treffen hier Kunden aus Deutschland, Europa, aber auch aus den USA, China und Indien. Vieles ist in Bewegung, auch in Anwendungsbereichen wie der Bauindustrie und dem Maschinenbau.“

Bedeutung von Multimaterial-Lösungen steigt

Besonders im Multimaterial-Leichtbau spielen Faserverbundwerkstoffe ihre Stärken aus. Denn inzwischen ist es eindeutig, dass sich die Anforderungen des modernen Leichtbaus nicht mehr innerhalb eines einzelnen Werkstoffs beantworten lassen, sondern beste Lösungen nur mit hybridem Leichtbau erreicht werden können. Als Schnittstelle zwischen Metall- und Faserverbund-Technologien dient auf der Composites Europe das Lightweight Technologies Forum, das bereits 2016 seine Premiere feierte. „Mit dem materialübergreifenden Forum haben wir ein neues Format geschaffen, um die Composites-Industrie und die Anwendungsbranchen zum integrativen und hybriden Leichtbau zusammenzubringen“, so Olaf Freier, Event-Director der Composites Europe.

"Leichtbau als Innovationstreiber"

Speziell im integrativen automobilen Leichtbau sind Innovationen heute bedeutender denn je. Das macht die aktuelle Marktstudie „Leichtbau als Innovationstreiber“ deutlich, die in Stuttgart vorgestellt wurde und den Status quo wie auch Trends und künftige Herausforderungen des multimaterialen Leichtbaus in der Automobilindustrie darstellt. Danach sind die Politik und die Endkunden derzeit die größten Leichtbautreiber. Die konsequente Implementierung von Leichtbaulösungen scheitert jedoch an lieferanten- und herstellerseitigen Hürden, so das Ergebnis der Studie. Konzipiert und umgesetzt wurde die Studie in Kooperation mit der Automotive Management Consulting GmbH (AMC).

„Der Leichtbau ist für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie und damit für „Made in Germany“ von besonderer Bedeutung und stärkt als eine zentrale innovative Schlüsseltechnologie wie der Leichtbau unsere internationale Spitzenposition“, so Dr. Elmar Witten, Geschäftsführer der AVK und der Wirtschaftsvereinigung Composites Germany, einer der Initiatoren des Positionspapiers „Deutschland muss Leitanbieter für den Leichtbau werden“. Insgesamt 16 Industrie- und Leichtbauverbände haben das Positionspapier vor wenigen Wochen unterzeichnet.

Die nächste Composites Europe findet vom 6.-8. November 2018 in Stuttgart statt

Hierzu Hans-Joachim Erbel, CEO des Veranstalters Reed Exhibitions: „Die Nähe zur Automobilbranche und der Luft- und Raumfahrt als den Treibern der Composites-Industrie gibt der Messe einen zusätzlichen Schub.“ Bisher fand die Composites Europe alternierend in Düsseldorf und Stuttgart statt, künftig bleibt sie jährlich in Stuttgart.

Eine Entscheidung, die von den Ausstellern begrüßt wird, wie Michael Stahl, Director Corporate Marketing Communications von Hexion, betont: „Die Entscheidung pro Stuttgart war absolut richtig. Eine sehr hohe Besucherqualität, die spürbar höhere Nachfrage und gute Gespräche mit Kunden wie Mercedes und Airbus prägten den Messeverlauf.“

Dem schließt sich auch Estibalitz Arregi, Composites Unit Manager bei Fagor Arrasate aus Spanien an: „Stuttgart ist ein spannender Ort für uns, um unsere hauptsächlich im Ausland stattfindenden Geschäfte abzuwickeln. Darum planen wir auch nächstes Jahr wiederzukommen und das Networking zu vertiefen.“