11.03.19 – Oeko-Tex

Nachhaltige Lederproduktion

Wenn es um umweltfreundliche Produktion gehe, stecke die Lederindustrie noch in den Kinderschuhen, heißt es bei Oeko-Tex.

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Georg Dieners, Oeko-Tex Generalsekretär: „Die Nachfrage nach nachhaltig sowie fair produzierten Artikeln steigt – auch wenn es um Lederwaren geht.“ © Oeko-Tex

 

Deshalb unternimmt Oeko-Tex mit der Sustainable textile- and Leather Production Zertifizierung (kurz STeP), die ab dem 1. April 2019 an den Start geht, einen weiteren Schritt in Richtung Umweltschutz und Nachhaltigkeit auch bei der Lederproduktion. Bislang stand die Zertifizierung nach STeP by Oeko-Tex ausschließlich Produzenten innerhalb der Lieferkette von Textilien zur Verfügung. Gleichzeitig treten ab demn 1. April 2019 die Oeko-Tex Neuregelungen nach einer dreimonatigen Übergangsfrist endgültig in Kraft.

Die Umweltauswirkungen bei der Herstellung von Lederwaren seien enorm, so die Erklärung von Oeko-Tex: Zum Gerben von Leder werde zum Beispiel standardmäßig das Schwermetall Chrom verwendet; das Leder könne aber nur etwa 60 Prozuent des während der Gerbung eingesetzten Chroms aufnehmen und binden. Der Rest lande im Wasser. „STeP hilft Herstellern dabei, ihre Produktionsprozesse umweltfreundlicher und nachhaltiger zu gestalten und diese Leistungen transparent nach außen zu kommunizieren“, so Oeko-Tex. Marken und Handelsunternehmen können im Sinne eines gelebten Verbraucherschutzes auf Produkte von zertifizierten Betrieben zurückgreifen.

STeP für alle Verarbeitungsstufen

„Die Nachfrage nach Schadstoff geprüften und nachhaltig sowie sozial fair produzierten Artikeln steigt – auch wenn es um Lederwaren geht. Verbraucher lernen schnell, dass ihre Einkaufsentscheidungen einen Einfluss auf ihre Familien und unsere Umwelt haben. Für dieses Erwachen müssen Marken, Händler und Hersteller gerüstet sein und mit STeP bieten wir ihnen hierfür ein optimales Tool“, so Georg Dieners, Oeko-Tex Generalsekretär.

Die Zertifizierung nach STeP by Oeko-Tex ist für Produktionsbetriebe aller Verarbeitungsstufen möglich: Von der Wasserwerkstatt über die Gerberei bis hin zur Veredelung und Konfektionierung. Durch die modulare Analyse aller relevanten Unternehmensbereiche wie Chenmikalienmanagement, Umweltleistung, Umweltmanagement, Arbeitssicherheit, soziale Verantwortung und Qualitätsmanagement ermöglicht STeP eine umfassende und verlässliche Analyse, wie nachhaltig die Betriebe produzieren und wo noch Verbesserungspotential besteht. Ziel der STeP Zertifizierung ist eine dauerhafte Umsetzung umweltfreundlicher Produktionsprozesse und sozialverträglicher Arbeitsbedingungen. Dafür sei ein umfangreiches internes Qualitätsmanagement unumgänglich.

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