09.06.17 – Forschungskuratorium Textil — read English version

Perspektiven 2030: textiles Bauen

Visionen mit Veränderungspotenzial! Über das textile Bauen in 15 bis 20 Jahren.

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Textil-Digitalisierung als Druck und Chance zugleich, wie das neue Digital Capability Center am ITA Aachen zeigt © InnoMedia/Oertel

 

Rasante Technik- und Materialfortschritte verlangen nach einer aktualisierten Vorschau auf 2030+. Unter dem Aspekt von innovativen Beiträgen zu einer nachhaltigeren Lebensweise ist der Bausektor von besonderer Bedeutung, haben doch die heute errichteten Gebäude in der Regel (nur) eine Lebensdauer von weit unter 100 Jahren.

 - Bauen mit Textilbeton verspricht dagegen eine doppelt so lange Haltbarkeit bei gleichzeitiger Ressourceneinsparung durch die Halbierung von Zementmenge und CO2-Footprint.

 - Heute technologisch verfügbare Beiträge von Textil wie die Integration flächiger Heizungen oder Kühlelemente in Wandelemente sind unter dem Blickwinkel Energieeffizienz attraktive Anwendungen.

 - Das ließe sich fortsetzen im Wohnbereich mit lokalen Infrarot-Heizungen an Tischplatten zur Komfortsteigerung oder mit den schon angesprochenen leuchtenden und farbveränderlichen Elementen der Innenarchitektur, die bei Tapeten, Wanddekorationen und Vorhängen als energiesparende Lösungen verfügbar sind oder in Kürze verfügbar sein werden.

 Auch das vermehrte Bauen mit Textilmembranen über heutige Event- und Repräsentations-Gebäude wie Stadien, Luxushotels oder Flughafenprojekte hinaus, bedarf nach Ansicht beider Experten einer eingehenden Betrachtung für Zukunftschancen.

 

Hans-Werner Oertel