11.03.19 – Hermes Hansecontrol — read English version
Risiken richtig einschätzen!
Hersteller und Händler von Funktionsbekleidung sollten darauf achten, dass ihre Produkte den geltenden rechtlichen Anforderungen entsprechen.
Ansonsten kann dies für die Unternehmen herbe Imageverluste bedeuten; im schlimmsten Fall drohen teure Warenrückrufe. Um sich gegen solche Risiken abzusichern, greifen die Verantwortlichen zunehmend auf das Know-how externer Experten zurück. Erfahrene Prüfdienstleister wie Hermes Hansecontrol stellen sicher, dass bereits im Herstellungsland die entsprechenden Standards eingehalten werden.
Krebserregende Chemikalien, kritische Farbstoffe, mangelhafte Qualität
Die Textilbranche ist einer der am stärksten globalisierten Wirtschaftszweige: Entsprechend ist die Einsicht in die Produktionsbedingungen an manchen Orten nur eingeschränkt möglich und eine Überwachung der selbigen mit erhöhtem Aufwand verbunden. Daher ist es für viele Unternehmen eine Herausforderung sicherzustellen, dass die geforderten Anforderungen in der Produktion berücksichtigt und eingehalten werden.
„Entgiftet unsere Kleidung"
Der Druck durch Gesetzgeber und Öffentlichkeit, schadstofffreie, gesundheitlich unbedenkliche und ökologisch sowie sozial verträgliche Produkte anzubieten, wächst jedoch zunehmend. Dies zeigt z. B. die erfolgreiche Detox-Kampagne von Greenpeace: Mit dem Motto „Entgiftet unsere Kleidung“ hat die NGO bereits 80 globale Modemarken wie beispielsweise H&M oder Adidas, aber auch Discounter wie Aldi dazu verpflichtet, bis 2020 Schadstoffe in ihrer Kleidung durch ungefährliche Substanzen zu ersetzen.
Qualitäts- und Produktsicherung durch Experten
Zeitgleich wachsen jedoch die Ansprüche der Verbraucher: Die Kleidung soll nicht nur funktional sein, sondern auch bequem, dehnbar, wasserdampfdurchlässig (atmungsaktiv) und schnelltrocknend. Die Branche setzt daher auf immer leistungsfähigere Synthetik-Materialien. Da sind effiziente Konzepte zur Qualitäts- und Produktsicherung gefragt: Denn häufig bestehen Funktionsmaterialien aus Synthesefasern, diese können im Laufe der Verarbeitung mit Schadstoffen belastet werden und können somit möglicherweise eine ernste Gefahr für die Gesundheit darstellen. Sowohl das Gewebe als auch die Imprägnierung, Beschichtung oder die Färbung mit kritischen Farbstoffen können negative gesundheitliche Auswirkungen haben.
Länderspezifische Anforderungen beachten
Nicht jedes Unternehmen verfügt über die notwendige Erfahrung oder die Kompetenzen im Bereich der Qualitätsprüfung. „Produktverantwortliche in Unternehmen tun sich häufig schwer damit, die von ihren Produkten ausgehenden Risiken richtig einzuschätzen. Auch die Entwicklung sinnvoller Qualitätssicherungskonzepte und die Beachtung der zahlreichen länderspezifischen Anforderungen stellt an viele Unternehmen eine große Herausforderung“, erläutert Bjarke Jørgensen, Global Business Development Manager bei Hermes Hansecontrol.
Als langjähriger Partner der Textil- und Sportartikelbranche bietet das Prüfinstitut seinen Kunden Prüfleistungen entlang der gesamten Supply Chain. Wer etwa in China oder Indien produzierte Ware in Europa auf den Markt bringen möchte, sollte bereits bei der Produktion sicherstellen, dass die aktuellen Anforderungen der EU bzw. der jeweiligen Länder eingehalten werden.
Beispielsweise verlangt die europäische Chemikalienverordnung REACh von Herstellern und Importeuren, dass sie für die Sicherheit aller verwendeten Chemikalien in ihren Produkten verantwortlich zeichnen. Der Hamburger Prüfdienstleister hat für seine Kunden die aktuellen Schadstoff-Diskussionen daher genauso im Blick wie die gesetzlichen Vorgaben und entwickelt sein Prüfangebot laufend weiter.
Das Prüfportfolio der Hermes Hansecontrol umfasst u. a.:
Chemische Prüfung von Funktionstextilien
Prüfung der Verwendung verbotener Azo-Farbstoffe
Prüfung auf allergisierende bzw. krebserregende Farbstoffe
Überprüfung kritischer Ausrüstungen wie Formaldehyd, verbotene Flammschutzmittel, schmutzabweisende Fluorcarbon-Ausrüstung mit umweltkritischen Substanzen (PFC)
Problematische Rückstände in Beschichtungen: Weichmacher (z. B. in PVC), Lösungsmittelrückstände (z. B. Dimethylformamid in PU-Materialien, Toluol in Klebern, Chlororganische Carrier)
Biozide Ausrüstungen (z. B. Organozinn-Verbindungen)
Extrahierbare Elemente (Schwermetalle)
Physikalische Prüfung von Funktionstextilien
Materialzusammensetzung nach VO1007/2011 (ehem. Textilkennzeichnungsgesetz)
Farbechtheitsprüfungen u. a. Licht-, Wasch-, Wasser-, Schweiß-, Speichel-, Reibechtheit
Prüfung der Maßänderung, Nahtdrehung und Optik nach der Wäsche
Prüfung der Pillneigung
Scheuerbeständigkeit
Prüfung von Funktionsbekleidung nach ISO, ASTM, JIS L
Reißverschlussprüfungen (DIN und BS-Standard)
Zug-, Dehn- und Druckprüfungen
Garnprüfungen
Unser Autor Alexander Breunig ist Bereichsleiter Softlines bei der Prüfinstitut Hansecontrol GmbH und verfügt über langjährige und übergreifende Erfahrungen im Bereich der chemischen Analytik und der Qualitätssicherung von Produkten. Tätigkeitsschwerpunkt ist unter anderem die chemische Prüfung von Verbraucherprodukten auf Schadstoffe.