15.06.21 – Kreislaufwirtschaft

Glaeser-Gruppe setzt auf Re-Use und Recycle

Heinrich Glaeser setzt in seinem Unternehmen die zwei Kernelemente „Re-Use“ und „Recycle“ des EU-Aktionsplans zur Kreislaufwirtschaft intelligent um.

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Eine nachhaltige Verwertung und Nutzbarmachung von Restposten, Überhangsproduktionen und ausgedienter Mode, Bekleidung, Textilien und Schuhen garantiert das Traditionsunternehmen Heinrich Glaeser. Im Bild: gestapelte Kleidersäcke © Heinrich Glaeser

 
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Für den Geschäftsführer der Glaeser Gruppe, Eberhard Brack, hat die effiziente Ressourcennutzung von „Alt“-Textilien eine hohe gesellschaftliche Relevanz. © Heinrich Glaeser

 

Heinrich Glaeser Nachf. bietet dazu mit den Unternehmensbereichen „faircollect“, „Industrie“ und „Stoffe24.com“ verschiedene Kreislauf-Konzepte für die Textil-, Bekleidungs- und Schuhindustrie.

Mit ausgewählten Wiederverwendungskonzepten verhilft das Unternehmen neuen und gebrauchten Waren zu einem zweiten Leben – und bietet Konfektionären, Herstellern, textilen Mietservice-Betrieben, Einzel- und Versandhändlern damit eine praxisgerechte Umsetzung der Kreislaufwirtschaft und zugleich eine umweltfreundliche Alternative zur Deponierung und Verbrennung.

Eberhard Brack, Geschäftsführer Heinrich Glaeser:

„Die Kreislaufführung textiler Ressourcen ist ein Thema mit hoher gesellschaftlicher Relevanz. Bekleidung, Schuhe und Textilien werden regelmäßig entsorgt oder vernichtet – etwa nach Ablauf einer Modesaison, bei Unterschreiten von Qualitätsanforderungen im Mietservice oder dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums von Persönlicher Schutzausrüstung (PSA). Die für die Herstellung von Bekleidung, Heimtextilien und Schuhe eingesetzten Rohstoffe gehen dann unwiderruflich verloren, obwohl die Ware das Potenzial für ein ‚zweites Leben‘ hätte. In der Glaeser-Gruppe bieten wir unterschiedliche Möglichkeiten einer effizienteren Ressourcennutzung und fördern durch Weiterverwendung und Recycling eine kreislauforientierte Wirtschaft.“

Ökologisch und ökonomisch vorteilhaft

In der Textil- und Bekleidungsindustrie/Schuhindustrie kommt es zu Überhang- und Fehlproduktionen, Restposten und gefloppten Kollektionen. In Folge sammeln sich in den Lägern überholte Saison-Ware, aus der Mode gekommene Workwear-Linien, Bett- und Tischwäsche oder ungültige Schutzkleidung/Sicherheitsschuhwerk. Für eine nachhaltige Verwendung dieser „veralteten“ Wertstoffe sind branchenweit Lösungen gefordert, die mit der von der Europäischen Kommission angestrebten Kreislaufwirtschaft kompatibel sind und der Industrie einen wirtschaftlichen Vorteil zur teuren Entsorgung/Vernichtung bieten.

Weit(er)reichende und gerissene Lösungen

Mit den Unternehmensbereichen „faircollect“, „Industrie“ und „Stoffe24.com“ setzt Heinrich Glaeser die zwei Kernelemente „Re-Use“ und „Recycle“ des europäischen Aktionsplans zur Kreislaufwirtschaft intelligent um. Das „faircollect“-Konzept beruht auf der Sammlung von Altkleidern, -schuhen und der direkten Abholung großer Restposten bei Händlern, Herstellern und Textilservice-Betrieben. Die Ware wird anhand ihrer Weiterverwendbarkeit klassifiziert und für den erneuten Gebrauch als Secondhand-Artikel weitergereicht. Verschlissene Bettwäsche, Bekleidung oder auch Verschnitte aus Konfektionsbetrieben werden zu Putzlappen verarbeitet, während irreparable, stark verschmutzte und unbrauchbare Textilien in der betriebseigenen Reißerei (Industrie) wieder zu textilen Rohstoffen für die weiterverarbeitende Vliesstoff-Industrie recycelt werden. Zudem führt Heinrich Glaeser gebrauchten, mit Daunen und Federn gefüllte Bettwaren und Schlafsäcke einem zweiten Leben zu: Die Ware wird gesammelt, Inhalt und Inlet werden voneinander getrennt, die Federn und Daunen fachgerecht aufbereitet und als Regenerat in Decken und Kissen gefüllt.

Am laufenden Meter nachhaltige Ideen

Webereien, Maschenwaren- und Garnhersteller, Textilveredler und Produzenten von Heimtextilien haben über das „Stoffe24.com“-Konzept die Möglichkeit, Altbestände und Reststücke abzuverkaufen. Diese werden über den von Heinrich Glaeser betriebenen Online-Shop und sieben eigenen Filialen direkt an nähbegeisterte Endverbraucher vertrieben. Die auf einem Kreislaufsystem basierenden Konzepte von Heinrich Glaeser ermöglichen eine optimale und lange Nutzung der eingesetzten Rohstoffe. Sie schonen Ressourcen, verringern Schadstoffemissionen und lassen die textilen Müllberge schrumpfen.

Nachhaltige Lösungen für die drängenden Zukunftsaufgaben einer gesamten Branche

Heinrich Glaeser Nachf. wurde im Jahr 1888 als Handels- und Produktionsunternehmen gegründet und wird seither als Familienunternehmen geführt. Durch stetige Erweiterung der Angebotspalette, Expansion in verschiedene Bereiche der Textil- und Faserindustrie sowie den Einstieg in die Betriebs- und Waschraumhygiene sowie die Branche der Geo-, Agrar- und Begrünungstextilien wuchs das Unternehmen beständig. Inzwischen beschäftigt das aus Ulm stammende Traditionsunternehmen über 750 Mitarbeiter an dreizehn Standorten.