09.11.22 – Wirtschaft

Modemarkt Deutschland schrumpft

Seit 2016 sinken die realen Umsätze im Modehandel. Das gilt nicht nur für Deutschland, sondern für Westeuropa insgesamt.

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Nach dem Corona-Tief 2020 kämpft sich der Modemarkt nur langsam aus der Talsohle. © Jacob Lund Photography/stock.adobe.com

 

Der Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels BTE stellt fest: In den vergangenen Jahren ist die Inlandsverfügbarkeit von Bekleidung in Deutschland (Produktion plus Import minus Export) deutlich geschrumpft – zwischen 2018 und 2021 um minus 15 %. Das dürfte nicht nur an der geringeren Kauflaune liegen, sondern auch an immer ausgefeilteren Just-in-time-Modellen. Die Auswirkungen der Einsparkultur bekam der Einzelhandel 2021 zu spüren, als verzögerte Lieferzeiten die Abläufe ins Chaos stürzten.

Im Jahr 2021 gingen laut Euromonitor International 2,11 Mrd. Bekleidungsteile über stationäre und virtuelle Ladentische – 2016 waren es noch 2,26 Mrd. Teile, gut 7 % mehr. Die Marktforscher schätzen jedoch, dass die umgeschlagenen Mengen bald wieder anziehen und das Niveau von 2016 überflügeln. Gleichzeitig prognostizieren sie eine Stabilisierung der realen Stückpreise auf einem niedrigeren Niveau als noch vor fünf Jahren.

Heimische Hersteller im Nachteil

Das bedeutet im Klartext: Zusätzliche Kosten für Energie, Rohstoffe und Fracht, die vor allem heimische Hersteller bei Beschaffung und Produktion schultern müssen, werden vom Markt nicht ausgeglichen. Denn die exorbitanten Preissteigerungen sind kein globales Phänomen – zumindest nicht in dieser Größenordnung. Viele Verbraucher werden in der kommenden Zeit noch preisorientierter kaufen als bisher. Auch die hohen Kosten einer bürokratisch reglementierten CSR-Compliance werden von den Kunden nicht honoriert. Preisgünstig produzierte Massenware dürfte sich damit weiter durchsetzen.

Quelle: Gesamtverband der deutschen Maschenindustrie e.V. – Gesamtmasche