25.02.25 – Forschungsprojekt
Neue Additive vergrößern Marktpotenzial von Biopolymeren
Die Polytives GmbH und das TITK haben im Rahmen eines Forschungsprojekts die Verarbeitungsmöglichkeiten von Biopolymeren und ihren Einsatz in der Industrie optimiert.
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Freuen sich über den erfolgreichen Abschluss des gemeinsamen Forschungsprojekts (v. l.): Andreas Eisenhut (Laborleiter bei Polytives), OIiver Eckardt (Gründer und Geschäftsführer von Polytives), Benjamin Redlingshöfer (geschäftsführender Direktor des TITK und Vorsitzender des FTVT) sowie Dr. Michael Gladitz (Projektleiter am TITK). © TITK/Steffen Beikirch
Die Polytives GmbH, Spezialistin in der Entwicklung und Herstellung spezieller polymerer Additive, gibt den erfolgreichen Abschluss eines Forschungsprojektes in Zusammenarbeit mit dem Thüringischen Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung e. V. (TITK) bekannt. Das Forschungsprojekt war Teil einer Partnerschaft im Rahmen des Thüringer Technologiewettbewerbs „get started 2gether“ und verfolgte das Ziel, Verarbeitungs- und Materialeigenschaften von Biopolymeren, speziell Polyhydroxyalkanoaten (PHA), durch die Zugabe innovativer Additive zu verbessern. Es ist bereits das zweite Projekt im Rahmen der „get started 2gether“-Förderung, welches Polytives mit der wirtschaftsnahen Forschungseinrichtung TITK erfolgreich abgeschlossen hat.
PHA – Nachhaltige Kunststoffe
PHA stellen eine vielversprechende Alternative für bisherige synthetische Materialien dar, da sie aus nachhaltiger Ressourcenquelle stammen und gleichzeitig biologisch abbaubar sind. Sie gehören zur Gruppe der Thermoplaste, werden allerdings kaum genutzt, da sie recht spröde und im Verarbeitungsprozess thermisch wenig belastbar sind.
Das Forschungsprojekt hatte zum Ziel, die Verarbeitungsmöglichkeiten zu optimieren und damit die Nutzbarkeit von PHA für eine industrielle Anwendung deutlich zu verbessern. Mit dem Prozesshilfsmittel bFI A 3745 von Polytives wurden unterschiedliche PHA-Typen compoundiert und anschließend auf ihre Güte für die Verarbeitung und die erhaltenen Kunststoffeigenschaften hin getestet. Diese Untersuchungen des TITK zeigen, dass bereits ein geringer Einsatz des Additivs die Fließfähigkeit deutlich verbessert und die sogenannte Melt-Flow-Rate (MFR) um bis zu 30 % gesteigert werden konnte. Durch die verbesserte Fließfähigkeit vergrößert sich das Temperaturfenster, in dem sich die Biokunststoffe einfacher verarbeiten lassen.
Damit ergeben sich für PHA völlig neue Anwendungs- und Marktpotenziale. Insbesondere können sie nun einen bedeutenden Beitrag für den Weg zu umfangreicherer Verwendung nachhaltiger Kunststoffe leisten.
Über „get started 2gether“
Im Thüringer Technologiewettbewerb „get started 2gether“ wurden seit 2019 insgesamt 51 Start-ups mit einem Gesamtvolumen von 4 Mio. Euro bei der technologischen Weiterentwicklung ihrer Produkte unterstützt. Darunter erfolgreiche Unternehmen wie Polytives, Healyan oder IDloop. „get started 2gether“ ist Teil des Förderprogramms „Thüringen MOTIVation – move to innovation“, das die Innovationsförderung des Freistaats in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung bündelt. Ausgerichtet wird der Wettbewerb durch den Forschungs- und Technologieverbund Thüringen e.V. (FTVT).