28.05.18 – Heimtex — read English version
Wem hilft die Deutsche Umwelthilfe?
Ein Kommentar von Martin Auerbach, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Heimtextilien-Industrie.
Dem Namen nach soll die Deutsche Umwelthilfe (DUH) der Umwelt helfen. Wie sind damit Abmahnungen und öffentlichkeitswirksame Klagen zu vereinbaren? Wer aufmerksam die Diskussionen zu Themen wie Gesundheitsschutz, Ressourceneffizienz oder CO2-Bilanz verfolgt, weiß, in welche Richtung wir uns mit Blick auf das fragile Gesamtsystem unseres Planeten bewegen müssen. Null Emissionen und Null Müll ist zwar aktuell nur eine Vision, aber wer die Latte hoch legt, springt auch höher. Viele von NGOs gesteckte Ziele sind daher häufig objektiv nicht erfüllbar, sie regen aber die öffentliche Diskussion an und setzten Prozesse in Gang.
Auf welch schlechtem technischen und naturwissenschaftlichen Niveau viele wichtigen Diskussionen tatsächlich geführt werden, bleibt der Öffentlichkeit leider oft verborgen und den zähen Verhandlungen zwischen der Wirtschaft, öffentlichen Stellen und NGOs vorbehalten. Die DUH sticht deutlich aus der Masse der NGOs heraus, denn sie beschäftigt kurioserweise einen ganzen Stab an Mitarbeitern einschließlich Außendienst, der sich zum Beispiel mit fehlenden oder fehlerhaften Umweltdeklarationen im Möbel- und Kfz-Handel befasst und mit diesem Verbraucherschutz zu knapp einem Drittel zum Etat beiträgt.
Hilft das der Umwelt?
Eher nicht, aber es hilft sicher der DUH selbst, denn dies sichert deren Bestand. So verwundert es auch nicht, dass öffentlichkeitswirksam Großstädte und Auto-Hersteller ins Fadenkreuz genommen werden, wenngleich der Kraftfahrzeugverkehr nur einen Bruchteil zur Gesamtemission beiträgt. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, wir sollten uns mit sämtlichen Emissionen und grundlegend neuen Verkehrskonzepten befassen, aber wenn der Keller unter Wasser steht, reicht es nicht, nur die Goldmünzensammlung in Sicherheit zu bringen. Es bleibt die Frage: wem hilft die Deutsche Umwelthilfe?