13.07.23 – Kreislaufwirtschaft

Deutsche Kleiderstiftung begrüßt Vorschläge der EU-Kommission

Die großen Mengen an Textilabfällen, die in der EU entstehen, sind umweltschädlich und teuer. Nur ein Bruchteil davon wird recycelt. Um diesem Problem entgegenzuwirken, hat die EU-Kommission Anfang Juli Vorschläge für zur Kreislaufwirtschaft für Textilien vorgelegt.

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Ulrich Müller, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Kleiderstiftung. © Deutsche Kleiderstiftung Spangenberg

 

Die Vorschläge der EU-Kommission zielen darauf ab, Produzenten an den Kosten für die Entsorgung der Textilien zu beteiligen. Dadurch sollen Anreize geschaffen werden, weniger Abfälle zu produzieren und Textilien so herzustellen, dass diese einfacher recycelt werden können. Auch in den Augen der Deutschen Kleiderstiftung gibt es Handlungsbedarf, um den Ausbau des Sektors für die getrennte Sammlung, Sortierung, Wiederverwendung und das Recycling von Textilien voranzutreiben.

„Bei Verpackungen, Batterien und Elektrogeräten kennen wir die Möglichkeiten einer verantwortungsvollen Abfallwirtschaft bereits“, sagt Ulrich Müller, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Kleiderstiftung. „Aus unserer Sicht ist es dringend notwendig, dass diese auch auf Textilien ausgeweitet wird.“ Aktuell werden laut EU-Kommission nur 22 Prozent der Schuhe und Bekleidung wiederverwendet, der Rest landet auf Deponien oder wird verbrannt. „Das ist eine Katastrophe für die Umwelt und extrem kostenintensiv“, sagt Müller.

Die Stiftung ist als gemeinnützige Organisation, die bundesweit Textilien und Schuhe sammelt, um vorrangig humanitäre Hilfsprojekte umzusetzen, unmittelbar von den Veränderungen betroffen und begrüßt diese. Besonders die geplante Berücksichtigung von Sozialunternehmen, die in der Sammlung und Behandlung von Textilien tätig sind, stößt auf Zuspruch. Ulrich Müller betont, dass besonders gemeinnützige Sammelorganisationen wie die Kleiderstiftung angemessene Unterstützung benötigen, um ihren Rollen und ihrer Verantwortung im Umgang mit gebrauchten Textilien gerecht werden zu können.

Die Deutsche Kleiderstiftung stellt verschiedene Serviceleistungen für Hersteller und Händler bereit, um der erweiterten Herstellerverantwortung für Textilien im Bereich der Sammlung gerecht zu werden. Als Partner bietet sie beispielsweise stationäre und online durchgeführte Rücknahmesysteme an. Sie übernimmt Restbestände für humanitäre Zwecke und steht für Beratung und den Austausch von Kompetenzen zur Verfügung, um eine sinnvolle Kreislaufwirtschaft zu fördern.