28.10.22 – Event — read English version
Euratex-Tagung in Porto: Nachhaltig und innovativ
Organisiert von Euratex in Zusammenarbeit mit dem Portugiesischen Textil-Verband (ATP) fand die diesjährige Tagung am 13. und 14. Oktober in Porto statt.
„Sustainability meets Competitiveness: How to Square the Circle?“ – So lautete das Motto der Tagung. Fast 250 Unternehmer aus ganz Europa trafen sich in Porto, um die derzeitigen Herausforderungen der Textilindustrie zu diskutieren und ein positives Zukunftsszenario zu entwerfen auf der Basis von Innovation, Kreativität, Qualität und Nachhaltigkeit.
In seiner Begrüßung sagte ATP-Präsident Mário Jorge Machado: „Wir erleben eine Zeit extremer Schwierigkeiten und einer totalen Unsicherheit. Nachdem zwei Jahre lang die Pandemie unser Leben bestimmt hat, sind wir nun mit einem Krieg konfrontiert in Europa und seinen tragischen Konsequenzen mit tiefgreifenden Auswirkungen auf die Textilindustrie, auf die gesamte Lieferkette, Energiekosten, Inflation und steigenden Zinsen plus nachlassender Kaufkraft. Ähnliche Situationen in der Vergangenheit haben gezeigt, dass nur die Tüchtigsten überleben konnten. Doch trotz aller Schwierigkeiten möchte ich das Vertrauen in unsere Industrie betonen, die sich immer wieder neu erfunden hat, um die Bedürfnisse der Verbraucher zu befriedigen, auch heute, mit dem Thema Nachhaltigkeit als Basis.“
Pedro Siza Vieira, ehemaliger portugiesischer Minister für Wirtschaft und Digitalisierung, betonte in seiner Keynote-Rede die geopolitischen und makro-ökonomischen Veränderungen und deren Auswirkungen auf die Textilindustrie: Produktionsverlagerung und Friend-Shoring, Unabhängigkeit von fremdem Gas durch den Gebrauch europäischer erneuerbarer Energie sowie die zirkulare und automatisierte Produktion. Während die derzeitigen Turbulenzen große Unsicherheiten verursachten, sieht Siza Vieira dennoch eine bessere Zukunft für die heimische Industrie.
Nachhaltigkeit vs. Greenwashing
Das erste CEO Panel befasste sich mit dem Thema „Nachhaltigkeit bewerten und kommunizieren“, mit dem Fokus auf die Herausforderungen, Nachhaltigkeit dem Verbraucher zu vermitteln, das Problem des Greenwashing und die Rolle der großen Marken bei der Kommunikation der Nachhaltigkeit. Darüber hinaus wurden die neuen Regulierungen der Europäischen Kommission im Hinblick auf Öko-Labels, Digital Product Passport (DPP) sowie den Product Environmental Footprint (PEF) diskutiert. Das zweite Panel mit Fokus auf „Financing Sustainability“ behandelte die Kosten von Investitionen im Hinblick auf nachhaltige Produktion und wie diese Kosten innerhalb der gesamten Lieferkette bewältigt werden können, einschließlich der Marken und Händler.
Alberto Paccanelli, Präsident von Euratex, fasste zusammen: „Wir müssen kreative Menschen für unsere Unternehmen begeistern, wir müssen qualitativ hochwertige Ware produzieren und wir müssen noch nachhaltiger werden. Das ist das Rezept für unseren Erfolg in einer globalisierten und wettbewerbsfähigen Industrie. Während wir sehr harte Zeiten erleben, bin ich optimistisch über die Zukunft der europäischen Textil-Industrie. Die Welt beobachtet uns, wie wir unsere Strategie verwirklichen werden. Wir sollten die Benchmark werden und Europa sollte global führend werden in Sachen Nachhaltigkeit.“