08.10.20 – Gebr. Otto — read English version

Sensibilität für das „Woher“ wird weiter zunehmen

Regionalität als Zukunftsmodell für den Textilstandort Deutschland: Efix aus Hechingen setzt auf Garne der Marke „Cotton since 1901". Ein Anwenderbeispiel.

Andreas-Merkel.jpg

Andreas Merkel, Geschäftsführer von Gebr. Otto: „Unsere neue Marke steht für ein regionales Produkt, bei dem sich unsere Kunden auf die bekannte Qualität, die verantwortungsvolle Herstellung in Deutschland und einen nachvollziehbaren, transparenten Ursprung verlassen können.“ © Gebr. Otto

 
Efix-Geschaeftsfuehrer-Franz.jpg

Efix-Geschäftsführer Franz Xaver Bumiller: „Ich bin davon überzeugt, dass die Sensibilität für das ‚Woher’ eines Kleidungsstücks weiter zunehmen wird.“ © Efix

 
Alle Bilder anzeigen

Efix aus dem baden-württembergischen Hechingen stellt Damenoberbekleidung am lokalen Standort her. Grundvoraussetzung dafür ist die Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort. Dazu zählt der Dietenheimer Garnhersteller Gebr. Otto, vom dem Efix seine Garne der Marke „Cotton since 1901“ bezieht.

  • Lieferant wie Hersteller verstehen Regionalität und Transparenz als Alleinstellungsmerkmal – und als ihren Wachstumsmarkt.

Seit 1901 spinnt, zwirnt, färbt und veredelt die Gebr. Otto Baumwollfeinzwirnerei in Dietenheim Baumwollgarne. Seither hat sich bei Gebr. Otto zwar einiges verändert, denn heut sind Spinnen, Färben und Veredlung echte High-Tech-Verfahren. Alle Prozesse im Unternehmen entsprechen modernsten Standards und sind hinsichtlich Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit perfektioniert. Der Kerngedanke indes ist geblieben: Höchste Qualität aus Dietenheim „made in Germany“.

Weil die Güte des Endprodukts von den richtigen Rohmaterialien abhängt, kommt in die Spinnerei von Gebr. Otto nur extra-langstapelige Baumwolle. Ihr Anbau muss ökologisch wie ethisch einwandfrei sein.

„Hochwertige, nachvollziehbare Produkte gefragter denn je“

Seine solchermaßen hergestellten Garne versieht das Unternehmen seit Frühsommer 2020 mit dem Label „Cotton since 1901 – Made in Germany.“ Geschäftsführer Andreas Merkel: „Unsere neue Marke steht für ein regionales Produkt, bei dem sich unsere Kunden auf die bekannte Qualität, die verantwortungsvolle Herstellung in Deutschland und einen nachvollziehbaren, transparenten Ursprung verlassen können. Dass unsere Kunden gezielt diese Eigenschaften suchen, beobachten wir seit langem. Während es in der Breite immer schwieriger wird, sind hochwertige, nachvollziehbare Produkte gefragter denn je.“

  • Einer der Kunden, die die „Cotton since 1901“-Baumwollgarne bereits in großem Umfang einsetzen, ist Efix Tricot.

Das Unternehmen mit Sitz in Hechingen stellt Damenoberbekleidung mit Schwerpunkt Jersey-Strick her. Die Produkte der Marken efixelle und ZAÍDA finden sich in vielen deutschen Modehäusern. Das Unternehmen besteht seit 1907 und wird in dritter Generation nun bereits seit über 30 Jahren von Franz Xaver Bumiller geführt. Franz X. Bumiller: „Unser zentrales Alleinstellungsmerkmal ist die überwiegende Produktion in Deutschland. Dadurch haben wir einen viel größeren Einfluss auf unser Produkt, vom Garn bis zum konfektionierten Teil.“

  • Einfluss ist dabei als Einblick zu verstehen, denn in der Transparenz liegt für Efix-Geschäftsführer Bumiller ein wichtiger Teil der Efix-DNA.

„Die Kundinnen erkundigen sich zunehmend nach dem ‚Woher‘ eines Kleidungsstücks. Sie fragen nach der Lieferkette.“ Ist die nachvollziehbar und regional, sei das ein entscheidendes Kaufargument. „Diese Sensibilität hat in den letzten Jahren enorm zugenommen.“ Bumiller ist überzeugt, dass dieser Trend anhalten wird, „mit und ohne Corona“.

Alleinstellungsmerkmal nicht im Alleingang möglich

Rund 70 Prozent der Baumwollgarne, die Efix verarbeitet, stammen schon heute von Gebr. Otto. In Zukunft sollen es 100 Prozent „Cotton since 1901“ werden. Neben der Verlässlichkeit und der Qualität, die Efix an seinem langjährigen Lieferanten schätzt, profitiert der Hersteller ganz praktisch von den kurzen Wegen. Sie ist auch Voraussetzung für eine nachhaltige Produktion. Efix-Geschäftsführer Bumiller: „Wir arbeiten mit einer niedrigen Grundbestückung. Läuft ein Teil gut, kann der Händler nachordern und erhält meist kurzfristig seine Ware.“ Der weitere Erfolg von Efix hängt deshalb auch an regionalen Partnern und Lieferanten wie Gebr. Otto. „Unser Alleinstellungsmerkmal ist nur dann gewährleistet, wenn wir mit Unternehmen vor Ort zusammen arbeiten können, die dieselben Standards ansetzen, transparent und nachhaltig.“

Claudia Bitzer

Weitere Artikel zu: