28.08.19 – Nachhaltig, tolles Produkt, und nun? — read English version
Tipps für erfolgreiches Branding von Braind
Braind hat fünf wesentliche Punkte identifiziert, die für Anbieter von nachhaltigen Materialien oder Technologien wichtig sein können.
Nachhaltigkeit ist ganz klar das alles entscheidende Thema im Textilbereich, auch und vor allem für die Anbieter von Rohstoffen, neuen Materialien oder bestimmten Herstellungsprozessen wie z. B. dem Färben. Das Konzept des Eco-Designs erfordert, dass bereits bei der Gestaltung und Herstellung von Produkten die Wiederverwendung beziehungsweise die Entsorgung mit eingeplant wird, um somit einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft näher zu kommen.
Viele neue Labels entstehen derzeit im (Fashion-)Markt, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben haben. Natürlich sind die großen Labels, Retailer und Modemarken, sehr an neuen, nachhaltigen Materialien interessiert, um damit ihre Ökobilanz, aber vor allem auch ihr Marketing und ihre Markenpositionierung zu verbessern. Hierzu wollte textile network von Tomas Vucurevic, Gründer und Geschäftsführer von Braind und einer der weltweit führenden Experten für Ingredient Branding wissen, welche Tipps er gerade den Newcomern mit auf den Weg gibt.
Tomas Vucurevic, Gründer und Geschäftsführer von Braind:
„Wir sehen einen Paradigmenwechsel von den rein leistungsbasierten Ingredient Brands der ersten Generation hin zu einer mehr wertebasierten nächsten Generation Ingredient Brands voraus. Der Performance Aspekt bleibt dabei natürlich weiterhin die Basis. Wir haben bei Braind 5 wesentliche Punkte identifiziert, die für Anbieter von nachhaltigen Materialien oder Technologien wichtig sein können.“
5 Tipps für Anbieter nachhaltiger Materialien und Technologien:
1. Trägheit überwinden. Man muss zunächst die Trägheit der bestehenden Wertschöpfungskette überwinden. Die Prozesse in der Verarbeitung und Produktion von Textilien sind weit über 100 Jahre alt.
2. Marke zuerst. Erst Produkt entwickeln und testen und sich dann Gedanken über die Vermarktung machen? Dieser Trend hat sich heute umgekehrt.
3. Keine Exklusivität. Eine Exklusivität hört sich zwar erst mal gut an und ist auch eine tolle Referenz, kann aber auch zur Abhängigkeit führen.
4. Schnelle Verfügbarkeit. Gelingt dies nicht, besteht das Risiko, dass die erste Euphorie verpufft und der Markt sich nach anderen Lösungen umschaut.
5. Nr. 1 Position belegen. Alle Lösungen konkurrieren mit- und gegeneinander um die verfügbaren Ressourcen von Marken, Handel und Verbraucher.
Ingredient Branding – was ist das?
Das Modell des Ingredient Brandings bietet innovativen Unternehmen eine sehr gute Möglichkeit, neue Technologien durch die komplexe textile Wertschöpfungskette erfolgreich zu vermarkten. Dabei ist aber das Generieren eines Pull-Effektes durch Medien, Influencer und Konsumenten unumgänglich. Die Sichtbarkeit von Ingredient Brands, die sich in den vergangenen Jahren nur auf den „Push-Effekt“ verlassen haben, nimmt ab.
Next Generation Ingredient Branding
93 Prozent aller Verbraucher im deutschsprachigen Raum haben in einer repräsentativen Marktstudie gesagt, dass eine bekannte Ingredient Brand, die eine bestimmte Geschäftspraxis, eine nachhaltige Produktion, bestimmte Zertifizierungen erfüllt oder sichere Transaktionen garantiert, für sie in Zukunft wichtiger sein wird.
Ausführlicheres zu den Tipps von Braind
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