28.04.20 – Heimtextil Trends 2021/22

Eine neue Form des Zusammenlebens

Die Coronakrise verändert unsere Welt mit massiven gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen. Die Heimtextil wagt einen Blick in die Zukunft.

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Olaf Schmidt, Vice President Textiles & Textile Technologies Messe Frankfurt: „Handel und Industrie stehen vor den größten Herausforderungen, die unsere Gesellschaft in Friedenszeiten zu bewältigen hatte.“ © Messe Frankfurt/Pietro Sutera

 
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Die auf der vergangenen Heimtextil lancierte „Future Material Library“ wird auch in der kommenden Saison weitergeführt. © Pietro Sutera/Messe Frankfurt

 

Wie beeinflusst die Krise das Interior Design? Welche Innovationen bereichern unser Leben in Zukunft, und welche Trendthemen beschäftigen uns im nächsten Jahr? Dazu stellte der Heimtextil Trend Council kürzlich bei einem digitalen Zusammentreffen eine Prognose auf.

Mitten in der Hochphase der weltweiten Coronapandemie fand das Meeting des Trend Council in einer Reihe von Videokonferenzen Ende März statt sowie in intensiven Runden des bilateralen Austauschs in den darauf folgenden Wochen. Dabei legten die Trendforscher und die Messeverantwortlichen den Grundstein für die globale Trendanalyse.

Zum wiederholten Mal setzt sich der Trend Council aus den drei internationale renommierten Agenturen Spott Trends & Business (Dänemark), FranklinTill (Großbritannien) und Stijlinstituut Amsterdam (Niederlande) zusammen. Erstmals übernimmt Anja Bisgaard Gaede mit ihrem Team von Spott Trends & Business die Leitung des Projekts. Zum Aufgabenbereich der Dänen zählt neben der Konzeption des „Trend Space“ auch die Ausarbeitung des Trendbuchs, ein Arbeitstool für die gesamte Heimtextil-Branche.

Corona-Auswirkungen auf das Interior Design

„Branchenübergreifend stehen Handel und Industrie durch die aktuelle Lage vor den wohl größten Herausforderungen, die unsere Gesellschaft in Friedenszeiten zu bewältigen hatte. Die Situation ist emotional und hat auch auf unsere Art des Einrichtens und Wohnens weitreichende Auswirkungen“, erläutert Olaf Schmidt, Vice President Textiles & Textile Technologies der Messe Frankfurt. „Die Heimtextil mit ihrer Funktion als weltweites Trendbarometer hat den Anspruch und macht sich stets zur Aufgabe, Zukunft frühzeitig zu erkennen, zu benennen und zu skizzieren. Dabei schauen unsere Trendforscher auch in dieser turbulenten Zeit keineswegs in die viel bemühte Glaskugel. Vielmehr beobachten sie die weltweiten Märkte und nutzen die Methoden und Tools der Trend- und Zukunftsforschung.“

Digital Innovation Lab

Die Trendforscher identifizierten vier Design- und Farbtrends, die anhand von Produkten der Aussteller zur kommenden Heimtextil im „Trend Space“ in der Halle 3.0 inszeniert werden. Eine Premiere erleben die Besucher des Areals in Form des neuen „Digital Innovation Lab“. Es beleuchtet die Möglichkeiten und zusätzlichen Marktchancen einer komplett digitalen textilen Wertschöpfungskette – vom Design bis hin zum rein virtuell genutzten Produkt durch den Endverbraucher.

Darüber hinaus wird die auf der vergangenen Heimtextil lancierte „Future Materials Library“ auch in der kommenden Saison weitergeführt und erneut von FranklinTill kuratiert. Die Library zeigt eine Reihe ausgewählter, innovativer Materialien auf nachhaltiger Basis und demonstriert damit deren spezifisches Potenzial für Anwendungen im Bereich Interior Design.

Die nächste Heimtextil findet statt vom 12. bis 15. Januar 2021.