19.01.21 – 35. Internationale Baumwolltagung Bremen — read English version

Bremen: Passion for Cotton!

Erstmals in ihrer langen Geschichte findet die Internationale Baumwolltagung am 17. und 18. März in Form einer Hybridausgabe mit virtuellem Fokus statt.

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Spannende Einsichten auf der 35. Bremer Baumwolltagung: CT-Bild einer Baumwollkapsel © FIBRE/ MAPEX/ University Bremen

 
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Erstmals in ihrer langen Geschichte findet die Internationale Baumwolltagung am 17. und 18. März in Form einer Hybridausgabe mit virtuellem Fokus statt. © Bremer Baumwollbörse

 

Passion for Cotton lautet das Motto. Spannend: Plastik aus Baumwolle, Outdoor aus Baumwolle, fluoreszierende Baumwolle, Baumwolle im 3D-Design.

  • Aber auch virtuell bleiben die Themen relevant für die textile Beschaffungskette.

  • Die Anmeldung ist bereits möglich – bis zum 22. Februar können sich Teilnehmer den günstigen Early Bird Preis sichern.

  • Zur Anmeldung geht es hier!

Eine hochspannende Session beschäftigt sich mit alternativer Verwendung der erneuerbaren Naturfaser in innovativen Produkten mit hohem Nutzwert. Die Session findet am Donnerstag, 18. März 2021, um 12.30 Uhr (GMT+1) im Technical Track statt.

Der Einsatz von Baumwolle geht weit über Haushaltstextilien und Bekleidung hinaus. In der Session „Innovative Textile and Technical Products“ wird anhand von vier Beispielen deutlich, dass die Nutzung des biologisch abbaubaren Rohstoffs Baumwolle beeindruckend gewachsen ist. Vielmehr ist Baumwolle wegen ihrer intelligenten Eigenschaften auch in technischen Produkten oder auch in Smart-Textilien zu finden.

Michael Jänecke, Director Brand Management Technical Textiles & Textile Processing bei der Messe Frankfurt, leitet mit seiner umfassenden Markterfahrung die Session. Schon seit vielen Jahren ist er unter anderem für die Organisation der internationalen Leitmessen Techtextil und Texprocess verantwortlich.

  • Fallbeispiel 1: Fluoreszierende, supermagnetische und wasserabweisende Baumwolle

Dr. Filipe Natalio gehört als leitender Mitarbeiter und Forscher dem Weizmann Institut für Wissenschaft in Rehovot, Israel, an und arbeitet hier für die Abteilung Pflanzen- und Umweltforschung, angeschlossen an das Kimmel Zentrum für Archäologische Studien. Er präsentiert unter dem Thema „Rohstofflandwirtschaft: Die Züchtung von Baumwolle mit einzigartigen Funktionen“ Ergebnisse seiner Arbeiten, bei denen Baumwolle mit fluoreszierenden, supermagnetischen und wasserabweisenden Fähigkeiten ausgestattet werden kann. Dies geschieht biologisch durch die Implementierung eines speziell entwickelten Glukosemoleküls in Baumwolle. Die Entwicklung hat das Potential, großformatig in baumwollbasierten Funktionsmaterialien und -textilien eingesetzt zu werden.

  • Fallbeispiel 2: Baumwolle statt Plastik

Dr. Noureddine Abidi ist Professor und Direktor des Forschungsinstituts für Fasern und Biopolymere (FBRI) an der Texas Tech University, USA. Dort entwickelte er ein Verfahren, bei dem Baumwolle so verarbeitet wird, dass sie als Alternative zu Plastik genutzt werden kann. Hierbei können auch Kurzfasern oder Faserreste zum Einsatz kommen, die nicht für eine hochwertigere Verarbeitung geeignet sind. Die entstehenden Biokunststoffe auf Zellulosebasis sind biologisch abbaubar. Biobasierte Kunststoffe sind für vielfältige kommerzielle Anwendungen einsetzbar, darunter Einkaufstaschen, Bodenbedeckungen in der Landwirtschaft, Verpackungen aus Biokunststoff und andere Einwegartikel. Als denkbare kostengünstige Alternative zu erdölbasierten Kunststoffen bietet diese Innovation eine Möglichkeit, die Plastikmenge in der Umwelt zu reduzieren.

  • Fallbeispiel 3: Innovative Wattierungen und Gewebe für Einrichtung und Outdoor

In einem Doppelvortrag stellen Matthias Boehme und Daniel Odermatt innovative Textilien für den Einrichtungs- und Outdoorsektor vor. Matthias Boehme ist Inhaber der Bremer Agentur Textile Solutions & Consulting. Er präsentiert Produktideen für Wattierungen zur Anwendung in Möbeln des deutschen Vliesstoff- und Composite-Herstellers Norafin Industries, Mildenau. Diese sind nicht etwa aus ölbasierten Fasern, sondern aus Baumwolle und weiteren biobasierten Naturfasern hergestellt und finden Anwendung im Bereich Heimtextilien (z. B. Tapeten) oder auch bei funktionellen Komponenten für technische Textilien und für Bekleidungsentwicklungen.

Daniel Odermatt ist Divisionmanager der Gewebemanufaktur Stotz & Co. AG, Zürich, Schweiz. Das Unternehmen ist bekannt für die Entwicklung hochfunktionaler Baumwollgewebe. Zum Beispiel werden Extra-Langstapelfasern weich gesponnen und gezwirnt und dann in höchstmöglicher Dichte verwoben. Das Resultat ist ein dichtes Allwettergewebe mit natürlichen Eigenschaften und höchstem Tragekomfort.

Das Material ist regenfest, absolut winddicht und mit einer Atmungsaktivität ausgestattet, die nur mit Naturmaterialien erreicht werden kann.

  • Fallbeispiel 4: 3D-Gewebe aus Baumwolle/Leinen zur Behandlung von Hautkrankheiten

Dr. Iwona Frydrych von der Universität für Technology in Lodz, Polen, ist Professorin an der Fakultät für Materialentwicklung und Textildesign. Ihr Vortragsthema beschäftigt sich mit der Unterstützung medizinischer Behandlung von Hautkrankheiten durch ein 3D-Design für Bekleidung aus Baumwoll-Leinen-Mischungen. Auf das Material werden Mikrokapseln mit bekanntermaßen hautberuhigenden Pflanzensubstanzen aufgetragen. Das so ausgerüstete Material hat direkten Kontakt mit der Haut. Der Inhalt der Mikrokapseln wird durch Körperwärme und -feuchtigkeit freigesetzt. Studien zufolge führt dies zu einer Linderung von Hautbeschwerden.

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