31.08.23 – Walkstoffe und Filzhausschuhe

Gottstein – Nachhaltigkeit von Beginn an

Seit fast nun 100 Jahren produziert Gottstein Walkstoffe und Filzhausschuhe aus Wolle und hat den Wandel der Branche in Richtung Nachhaltigkeit mitverfolgt. Seit der Gründung betrachtet die Firma die Produktion im Einklang mit der Natur als wichtiges Thema.

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Gottstein stellt nun bereits in vierter Generation Filzhausschuhe und Walkstoffe her. Vom Produktdesign, über die Herstellung bis zum Versand werden alle Arbeitsschritte in Tirol durchgeführt. © Gottstein

 

Neben Verwendung von nachhaltigen Rohstoffen, einer möglichst regionalen Beschaffung und einer fairen Entlohnung der Mitarbeiter, widmet sich Gottstein auch Investitionen in Richtung Nachhaltigkeit. Projekte wie die Errichtung einer Photovoltaik Anlage auf dem Dach des Produktionsgebäudes, der Umstieg auf Ökostrom, die intelligente Wärmerückgewinnung von den Produktionsmaschinen und das Recyceln von Wollabfällen wurden bereits realisiert. Seit 2016 wird jährlich eine CO2 Bilanz nach Scope 3 erstellt und die CO2 Emissionen des Unternehmens durch Klimaschutzprojekte kompensiert. Besonders vorteilhaft wirken sich der Einsatz von 100 % nachwachsenden Rohstoffen und die regionale Beschaffung auf die CO2 Bilanz aus.

Seit 2021 ist die Firma GOTS zertifiziert und bietet der Bekleidungs- und Textilbranche GOTS zertifizierte Walkstoffe an. Laut Gottstein nimmt die GOTS-Zertifizierung immer mehr an Bedeutung zu und gewährleistet die Rückverfolgbarkeit über die gesamte Lieferkette – von der Schaffarm bis zum Endkonsumenten. Eine zunehmende Nachfrage an GOTS zertifizierten Stoffen ist bereits seit einigen Jahren seitens der Konfektionäre sowie der Haute Couture zu verzeichnen.

In seinem Jüngsten Projekt testete die Firma Gottstein in Kooperation mit dem Hohenstein Institut die biologische Abbaubarkeit ihrer Walkstoffe und Filze aus Schafwolle. Die Messung der Eco-Performance von in Ötztal-Bahnhof hergestellten Walk- und Filzstoffen aus Wolle kam zu einem erfreulichen Ergebnis:

Innerhalb von nur zwei Monaten haben sich die eingeschickten Proben für die Biodegradations-Prüfung aus ungefärbter Wolle zur vollständig abgebaut. Das bedeutet, dass Bekleidung und Hausschuhe, die aus diesen Stoffen hergestellt werden, zumindest vom Obermaterial her in kürzester Zeit vollständig abbaubar wären. Damit ist zwar noch nicht das gesamte Problem gelöst, da es ja oft noch Komponenten wie Reißverschlüsse, Knöpfe oder andere Zutaten gibt. Jedoch stellt es einen wichtigen Schritt hin zur Zirkularität dar.