15.10.19 – Qualität bei Vliesstoff messbar machen — read English version

Hanwha Advanced Materials nutzt Mahlo-Qualitätskontrolle

Um die Produktionsprozesse optimal zu gestalten, nutzt der Hersteller von Hochleistungswerkstoffen ein Qualitätsmesssystem von Mahlo.

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Hanwha-Produktion: Mit einer hauseigenen Vliesstoffproduktion für ihre Bauteile hat die Hanwha Advanced Materials Germany GmbH neue Wege eingeschlagen. © Hanwha Advanced Materials

 
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Mahlo Qualiscan QMS integriert in der Hanwha Produktionslinie © Hanwha Advanced Materials

 

Die Hanwha Advanced Materials Germany GmbH ist Hersteller von hochqualitativen, akustisch wirksamen Lösungen für den Automobilbau und gehört zur koreanischen Hanwha Gruppe, einem Mischkonzern mit rund 60.000 Mitarbeitern weltweit und einem Umsatz von 55 Mrd. US-Dollar. Am deutschen Standort sind derzeit in etwa 250 Mitarbeiter beschäftigt, die als Tier 1-Lieferant (direkter Lieferant) für alle namhaften deutschen Automobilhersteller vor allem akustisch wirksame Bauteile wie Fahrzeugunterböden und textile Radhausschalen produzieren. Der für Hanwha typische Mehrschichtenaufbau der Fahrzeugteile sorgt dafür, dass durch Spritzwasser und Straßenbelag erzeugte Geräusche minimiert werden. Bis zu sieben unterschiedliche Werkstoffschichten sind für das gewünschte Ergebnis notwendig. Das verlangt der Produktion einiges ab.

Eigener Vliesstoff sorgt für Spitzenqualität

„Die besondere Herausforderung bei textilen Radlaufschalen besteht darin, eine hohe akustische Absorption zu erzielen, ohne robuste, mechanische Anforderungen zu vernachlässigen“, erklärt Martin Hering, Leiter der Materialentwicklung bei Hanwha. Um den Kunden maximale Qualität zu bieten, wollte Hanwha bereits Einfluss auf den Materialeinsatz nehmen, so Hering weiter. Daher entschied man sich für eine eigene Vliesproduktion, um Spitzenqualität bereits von der ersten Faser an zu garantieren. Für dieses Projekt suchten die Hanwha-Verantwortlichen zudem einen Partner, der dabei helfen sollte, die Produktionsprozesse so zuverlässig und effizient wie nur möglich zu gestalten. Fündig wurde man keine 50 Kilometer vom Firmenstandort Dietfurt entfernt bei der Mahlo GmbH + Co. KG in Saal an der Donau.

Das Traditionsunternehmen aus Niederbayern ist bekannt für seine hochwertigen Anlagen zum Messen und Regeln wichtiger Qualitätsparameter bei bahnförmigen Materialien. Mit dem Qualitätsmesssystem Qualiscan QMS-12 präsentierte Mahlo dann nicht nur die genau passende Lösung für Hanwha – auch die Firmenkultur der beiden Unternehmen passt zusammen.

Martin Hering, Leiter der Materialentwicklung bei Hanwha:

„Das System besticht durch Zuverlässigkeit und Variabilität sowie durch die einfache Bedienung und Integration in die Produktionslinie. Hier beeinflusst neben der primären Festlegung der Materialmischung und dem Fasereinsatz die Ausführung der Krempelmaschine sowie die Vernadelungstechnik das finale Vliesprodukt.“

Um die Anforderungen im Automotive-Bereich zuverlässig zu erfüllen, hat sich Hanwha selbst hohe Standards für den Prozess gesetzt. Das heißt, in der Produktion wird mit sehr engen Toleranzgrenzen gearbeitet. Bei der Vliesproduktion als Vorstufe für den Umformprozess der textilen Radhausschalen besteht das Vlies normalerweise aus einer Mischung von PP- und PET-Fasern. Die Möglichkeit, in eigener Fertigung Produktschwankungen zu minimieren, helfe dabei in den Folgeprozessschritten geringe Ausschussquoten zu erzielen.

Prozessschwankungen minimieren – Querprofil optimieren

Die Experten von Mahlo haben dazu ein auf die Bedürfnisse von Hanwha zugeschnittenes Qualitätsmesssystem Qualiscan QMS-12 mit dem Sensor Gravimat DFI installiert, um das Flächengewicht der Vliesstoffmischung zu bestimmen. Daraus kann der Zulieferer erschließen, ob das Längs- und Querprofil der Ware den Vorgaben entspricht.

Mahlo-Vertriebsleiter Thomas Höpfl:

„Wir haben unseren Messrahmen Webpro M an dem Punkt in der Linie installiert, nachdem die Warenbahnen quergelegt werden und weiter in die Nadelmaschine gehen.“

Der integrierte Sensor Gravimat DFI traversiert pausenlos über die laufende Warenbahn. Ein Mehrkanal-Empfänger mit doppelter Ionisationskammer wertet die eintreffende Messstrahlung aus und bestimmt durch eine exakte Verrechnung der Messwerte das Flächengewicht der Ware. Durch den optimierten Sensoraufbau haben Temperaturschwankungen im Messspalt und die Lage der Warenbahn im Messspalt (Pass-Line–Effekt) keinen Einfluss auf den Messwert bzw. können kompensiert werden. Die erfassten Messdaten werden über eine Schnittstelle weitergeleitet, um das einlaufende Profil in der Nadelmaschine anzupassen. Höpfl ist sich sicher: „Ein so gleichmäßiges Produkt zu erhalten, ist nur mit unserem Gerät möglich. Denn hier wird nicht nur das Gewicht in Längsrichtung bestimmt, sondern auch auf ein gleichmäßiges Querprofil geachtet.“

Martin Hering:

„Das Mahlo QMS hilft bei der Vliesproduktion vor allem dabei, eine fortlaufende Produktüberwachung zu gewährleisten. Dadurch ist der Ausschuss beständig auf einem sehr niedrigen Niveau.“ Die zuverlässige Überwachung und Steuerung garantiere, dass das vorgegebene Flächengewicht eingehalten wird.

Auch das Service-Prinzip von Mahlo passt genau ins Konzept von Hanwha. Die Service-Zentrale ist 365 Tage im Jahr erreichbar. Das Team Viewer Tool eröffnet die Möglichkeit, den Zustand der Mahlo-Anlage aus der Ferne zu beurteilen, Fehler zu lokalisieren, Software zu aktualisieren oder Datensicherungen durchzuführen. So können Probleme schnell und ohne Reisekosten behoben werden.

Thomas Höpfl:

„Durch den hohen Grad an Eigenfertigung können wir eine Ersatzteilversorgung weit über die vorgeschriebenen Zeiträume hinweg sicherstellen.“

Die hohen Ansprüche, die Hanwha an seine eigene Produkte setzt, sah man auch bei den Mahlo- Systemen. „Die Anlage liefert zuverlässig genau die Daten, die wir für die Optimierung unserer Produktionsprozesse brauchen.“ Das schafft beste Voraussetzungen für eine langfristige, erfolgreiche Geschäftsbeziehung.