16.03.23 – Tarifrunde Textil- und Bekleidungsindustrie

Abbruch der Gespräche

Die Verhandlungen zwischen der IG Metall und den Arbeitgebern sind gestern ergebnislos abgebrochen worden.

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© Südwesttextil

 

Die Gewerkschaft hat damit die Chance vertan, dass die Beschäftigten noch im April einen Inflationsausgleich von 1000 Euro erhalten. Während der achtstündigen Gespräche lehnte die IG Metall alle Angebote der Arbeitgeber ab. Diese hatten Tariferhöhungen von über 10 % für untere Lohngruppen sowie spürbare prozentuale Erhöhungen vorgeschlagen.

Markus Simon, Verhandlungsführer der Arbeitgeber, kritisiert das Verhalten der IG Metall: „Die IG Metall wollte heute keinen Abschluss. Es gab keine Bereitschaft, sich detailliert mit den Angeboten der Arbeitgeber auseinanderzusetzen. Statt gemeinsam die Krise zu meistern, geht es der Gewerkschaft offensichtlich darum, den Arbeitskampf für völlige unrealistische Forderungen fortzusetzen.“

Die Angebote der Arbeitgeber hatten ein Gesamtvolumen in Höhe der Gewerkschaftsforderung von 8 %, einschließlich einer Inflationsausgleichsprämie von insgesamt 1.500 Euro. Für untere Lohngruppen hatten die Arbeitgeber Einkommensverbesserungen von über 10 % vorgeschlagen. Auch bei der Laufzeit waren die Arbeitgeber den Arbeitnehmern entgegengekommen.

Die wirtschaftliche Lage der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie bleibt weiter angespannt. Hersteller von Bekleidung stehen durch die angekündigte Schließung von 52 Galeria Karstadt Kaufhof-Filialen sowie die Insolvenz von Peek & Cloppenburg zusätzlich unter Druck. Die Produzenten technischer Textilien erleben einen nie dagewesenen Kostendruck bei Energie und Rohstoffen und stehen vor der Situation, in Deutschland nicht mehr wettbewerbsfähig produzieren zu können.

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