09.04.24 – textil+mode

Kaum Lichtblicke zum Jahresstart

Der Konjunkturbericht des Gesamtverbands der deutschen Textil- und Modeindustrie e.V. (textil+mode), Berlin, für den Start ins Jahr 2024 liegt vor. Der Großteil der Konjunkturdaten deutet immer noch auf eine Stagnation hin.

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Bei Textil bleibt die aktuelle Lage schwierig, die Zukunftserwartungen der Textilunternehmen haben sich aber leicht verbessert. © textil+mode

 

Januar 2024 in der Textil- und Bekleidungsindustrie im Rückblick

Die Konjunkturzahlen zum Ende des vergangenen Jahres hatten sich zunehmend verschlechtert. Insbesondere im Textilsegment gab es in den vergangenen Monaten kaum eine positive Kennziffer. Bekleidung hingegen ist gut durch das Jahr gekommen, allerdings drehte sich die Konjunkturdynamik zum Ende des Jahres 2023 hin merklich. Auch im Januar 2024 hat die unterschiedliche Entwicklung der Segmente Bestand: Noch immer werden bei Bekleidung bessere Zahlen als bei Textil vermeldet. Die jüngsten Umfragen zeigen für die kurzfristige Entwicklung für die Bekleidungs-, insbesondere aber für die Textilindustrie noch keine Trendwende. Nach wie vor ist die Auftragslage unzureichend, insbesondere aus dem Ausland. Für Januar 2024 lauten die Umsatzzahlen wie folgt: 849 Mio. Euro bei Textil, ein Rückgang um 9,6 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dann 618 Mio. Euro bei Bekleidung, was einer Zunahme von 2,8 % entspricht; schließlich ein Gesamtumsatz von 1,467 Mrd. Euro, was einem Rückgang um 4,7 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum darstellt. Dies könnte auf saisonale Schwankungen oder andere Faktoren hinweisen, die den Gesamtumsatz beeinflusst haben. Die Produktionsindizes werden relativ zum Basisjahr 2015 gemessen. Im Dezember 2023 betrug der Index für die Kategorie Textil 65,8, was einem Rückgang um 4,8 % im Vergleich zum Basisjahr entspricht, während der Index für Bekleidung 84,4 beträgt, was einem Anstieg um 13,1 % gleichkommt. Im Januar 2024 stiegen die Indizes weiter an, wobei die erste Kategorie auf 87,6 stieg (ein Anstieg um 1,3 % gegenüber dem Basisjahr) und die zweite Kategorie auf 105,6 (ein Anstieg um 34,2 % gegenüber dem Basisjahr). Insgesamt zeigen die Daten, dass es im Januar 2024 trotz positiver Trends in der Produktion bei Bekleidung zu einem Rückgang des Gesamtumsatzes im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gekommen ist. Dies könnte auf verschiedene Faktoren wie Preisgestaltung, Marktnachfrage oder interne Geschäftsprozesse zurückzuführen sein, die den Umsatz beeinflussen. Die Produktion scheint weitestgehend „robust“ zu sein.

März 2024 und seine Auswirkungen auf die Bekleidungs- und Textilbranche

Das Konjunkturklima in Deutschland hat sich im März deutlich verbessert. Von Optimismus möchte das ifo-Institut aber trotz stark optimistischerer Erwartungen der Unternehmen noch nicht sprechen. Auch bei den Bekleidungsunternehmen haben sich die Zukunftserwartungen tatsächlich nur mäßig gebessert, das gestiegene Geschäftsklima geht auf einen ungewöhnlichen Sprung in der Beurteilung der Lage zurück. Bei Textil bleibt die aktuelle Lage weiterhin schwierig, die von den Unternehmen sogar schlechter als im Vormonat beurteilt wird. Die Zukunftserwartungen der Textilunternehmen haben sich hingegen leicht verbessert.Generell ist bei den Auftragseingängen und den Auftragsbeständen laut Konjunkturbericht eine sehr unterschiedliche Entwicklung zwischen Textil und Bekleidung sichtbar: Bekleidung entwickelt sich in den vergangenen Monaten klar positiv, während Textil mit sinkenden Auftragsbeständen und -eingängen zu kämpfen hat. Legt man die (mehr subjektiven) Einschätzungen der Unternehmen zugrunde, so sind die Unterschiede in der Beurteilung nicht mehr ganz so diametral: Sowohl Textil als auch Bekleidungsunternehmen beurteilen die Auftrags- und Nachfragesituation eher pessimistisch.

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