21.09.21 – Frachtkosten — read English version

Pandemie beschert Rekordpreise bis weit nach Weihnachten

Importeure von Konsumgütern aus Asien haben bis Frühjahr 2022 mit fehlenden Frachtkapazitäten und hohen Transportkosten für Waren aus Fernost zu kämpfen.

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Zwischen China und Europa gibt es seit Monaten Kapazitätsengpässe in der Seefracht. © donvictori0/stock.adobe.com

 

Analysen des Bochumer Softwarehauses Setlog zufolge wird sich an der Situation bis weit nach Weihnachten nichts ändern. Die Experten für Supply Chain Management prognostizieren Lieferverzögerungen, Kapazitätsengpässe und Frachtraten auf sehr hohem Niveau bis mindestens zum chinesischen Neujahrsfest (Ende Januar). Frühestens Ostern 2022 werde sich die Lage etwas entspannt haben. Die Prognosen untermauert Setlog mit Zahlen. Für die Analyse wertete das Unternehmen von Juli 2019 bis Juli 2021 die Daten von rund 100 Marken aus, die Setlogs SCM-Software OSCA nutzen.

Bisheriger Höhepunkt der Preisexplosion im Bereich Seefracht von China nach Europa war der Transport eines 40-Fuß High Cube-Containers, für den 20.000 US-Dollar bezahlt wurden. Im Juli pendelten die Preise für Container aus dem Reich der Mitte nach Westeuropa zwischen 14.000 und 16.000 US-Dollar. Das entspricht je nach Relation, Reederei und Loop dem Sechs- bis Achtfachen – verglichen mit den Preisen vor der Pandemie.

Auf die angespannte Lage im weltweiten Güterverkehr reagierten bereits einige Unternehmen. Die Chefs von KiK und Rossmann prognostizierten Anfang Juli, dass Preiserhöhungen im Handel kommen werden. Und Wirtschaftsexperten schließen derzeit nicht mehr aus, dass die Inflationsrate hierzulande vorübergehend auf 4 % steigen könnte.