10.05.21 – Viele Näherinnen verlieren ihren Job

Wilvorst: Produktion in Northeim wird eingestellt

Wilvorst schließt seine Produktionsstätte in Northeim. An den Standorten Northeim und Goslar verlieren bis zu 111 Mitarbeiter ihre Arbeit.

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Bereits kurz nach Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland galt bei Wilvorst Kurzarbeit. Nun wird die Produktion in Northeim gänzlich und für immer eingestellt. © stokkete - stock.adobe.com

 

Wie das Göttinger Tageblatt (GT) und auch der NDR Ende letzter Woche berichteten, wird der Herrenmoden-Hersteller Wilvorst Ende Mai 2021 seine Produktionsstätte in Northeim endgültig schließen. Ab Juni werden dann die Anzüge, Westen und Smokings nur noch im Ausland hergestellt. Als Grund werden die geringeren Produktionskosten im Ausland angeführt, zudem müsse Wilvorst die Fabriken im Ausland auch nicht selbst betreiben.

Große Hochzeiten und Feierlichkeiten, für die Wilvorst seine festliche Bekleidung herstellt, finden seit Ausbruch der Corona-Pandemie nicht mehr statt. Der Umsatz sei deshalb bereits im vergangenen Jahr um 45 Prozent eingebrochen. Nun zieht Wilvorst Herrenmoden einen Schlussstrich unter die Produktion von Wilvorst in Northeim und beendet damit eine 100 Jahre lang währende Northeimer Traditionsgeschichte.

Den Betroffenen werden nun entweder eine Abfindung oder Umschulungen und Qualifizierungen über eine Transfergesellschaft angeboten, diese darf allerdings nur maximal zwölf Monate bestehen. Ein Großteil der Betroffenen – vorwiegend Frauen, vorwiegend Näherinnen – kommt aus der Region Northeim. Das Unternehmen Wilvorst Herrenmoden gehört seit 1993 zur Bugatti Holding in Herford.