28.07.23 – TÜV Süd

Prüfung und Zertifizierung recycelter Textilien

TÜV Süd erhielt von der Non-Profit-Organisation Textile Exchange die Akkreditierung zum Prüfen und Zertifizieren recycelter Textilien nach dem Global Recycled Standard (GRS) und dem Recycled Claim Standard (RCS).

Kreislaufwirtschaft-Kleidung.jpeg

TÜV Süd unterstützt die Bekleidungs- und Textilindustrie beim Schritt zu einer Kreislaufwirtschaft und der Einhaltung von Nachhaltigkeitszielen. © adobestock586333333

 

Damit ist es der Bekleidungs- und Textilindustrie möglich zu belegen, dass sie den Anteil an recycelten Materialien in ihren Produkten erhöht sowie soziale Faktoren und die Umwelt über die gesamte Produktionskette einbezieht. TÜV Süd verfügt dafür über ein globales Netzwerk von rund 25 Prüflaboren für Leder und Textilien, die sowohl physikalische Tests als auch chemische Analysen ermöglichen.

Die EU verfolgt eine Strategie für mehr nachhaltige und kreislauffähige Textilien, um beispielsweise den Auswirkungen von Fast Fashion und unzähliger neuer Kollektionen im Jahr entgegenzuwirken. „Mit einer freiwilligen Zertifizierung nach den Standards GRS und RCS belegen Hersteller und Händler, dass der Anteil an recycelten Materialen in ihren Textilien mindestens 50 % beträgt und dass die Herkunft der recycelten Fasern jederzeit zurückverfolgt werden kann“, sagt Matthias Rosenthal, Vice President Consumer Products im Bereich Softlines bei TÜV Süd.

Vorteile für Unternehmen

Eine solche Zertifizierung stärkt auch die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, denn immer mehr Verbraucher interessieren sich für den ökologischen Fußabdruck der Mode. Mit GRS und RCS lassen Sich Zwischen- und Endprodukte, Produktionsstandorte sowie soziale und Umwelt-Aspekte prüfen. Marktteilnehmer können so Transparenz über die gesamte Lieferkette hinweg fördern, sich gegenüber Greenwashing abgrenzen und einen Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen leisten. Die zertifizierten Produkte und Produktionsstandorte dürfen mit dem GRS-Logo gekennzeichnet werden.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Systeme

Während GRS seinen Fokus auf die Textilindustrie und mehrere Stufen der Produktionskette legt und dabei seine Schwerpunkte auf der Rückverfolgbarkeit von recycelten Materialien und die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards hat, ist RCS breiter angelegt und kommt in verschiedenen Branchen zur Anwendung. RCS fokussiert die Verifizierung und Kennzeichnung des Anteils recycelter Materialien in einem Produkt und beinhaltet Anforderungen an die Rückverfolgbarkeit.

Haltbarkeitstests für eine nachhaltigere Zukunft

Um Abfälle und schädliche Umweltauswirkungen zu minimieren, ist nicht nur ein besseres Recycling-Ziel der EU-Textilstrategie. Auch die Energieeffizienz, Langlebigkeit und Reparierbarkeit sollen in die Produktentwicklung einfließen. So soll die Lebensdauer von Textilien erhöht werden, die Recyclingfähigkeit sowie der Anteil recycelter Fasern steigen, keine Vernichtung von unverkauften Artikeln stattfinden und ein digitaler Produktpass soll die Entscheidungsgrundlage der Verbraucher stärken. TÜV Süd unterstützt die Bekleidungs- und Textilindustrie mit Haltbarkeitstests in dem wichtigen Schritt Richtung Kreislaufwirtschaft.