08.02.19 – Leder — read English version

Von wegen Orangenhaut!

Die Natur hat viel zu bieten, das Orangenleder von Elise Esser lässt die Natur Natur sein und kommt ohne chemische Zusätze aus.

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Das Orangenleder besteht ausschließlich aus natürlichen, pflanzlichen Inhaltsstoffen und kann problemlos kompostiert werden. © Elise Esser

 
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© Elise Esser

 

Jährlich fallen tonnenweise Orangenschalen als Abfallprodukt der Saft- und Lebensmittelindustrie an. Um den Schalen der Zitrusfrüchte eine zweite Chance zu geben, hat die Designerin Elise Esser im Rahmen einer Masterveranstaltung an der Hochschule Niederrhein mit Orangenschalen experimentiert und im Prozess ein neues Material erfunden.

100 Prozent biologisch abbaubarer Werkstoff

Ziel war es, einen zu 100 Prozent biologisch abbaubaren Werkstoff zu entwickeln, welcher in verschiedenen Anwendungsbereichen eine nachhaltige Alternative bietet.

Die Orangenschalen wurden bei der Entwicklung mit einer kleinen Menge Biopolymeren zusammengefügt, um die Stabilität zu garantieren. Bei der Herstellung kann das Material hinsichtlich Struktur und Flexibilität den gewünschten Anforderungen angepasst werden.

Das Orangenleder besteht ausschließlich aus natürlichen, pflanzlichen Inhaltsstoffen und kann problemlos kompostiert werden. Die Farbe wird von der Färbung der Früchte bestimmt und kommt ohne die Zugabe von weiteren Farbkomponenten aus. Das Material spricht verschiedene Sinne an, denn den frischen und fruchtigen Geruch der Orange behält der Werkstoff über eine längere Zeit und hat somit einen positiven Nebeneffekt. Zukünftig kann das Orangenleder in verschiedenen Bereichen als nachhaltige Alternative eingesetzt werden, wie beispielsweise im Interieur-, Mode- oder Accessoires-Bereich. Um die Einsatzmöglichkeiten zu demonstrieren, hat die Designerin einen Sneaker aus dem Orangenleder gefertigt.

Weitere Materialien wie das Orangenleder sind derzeit in der Entwicklung.

Elise Esser, M.Sc. Textile Produkte Design

Hochschule Niederrhein