04.02.20 – Passion for Cotton! — read English version

35. Internationale Baumwolltagung Bremen

Ein vieldiskutiertes Branchenthema der kommenden 35. Internationale Baumwolltagung Bremen vom 25. bis 27. März 2020 ist die „Circular Economy“.

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Die Baumwolltagung 2020 beschäftigt sich in diesem Jahr insbesondere mit dem Lebenszyklus des natürlichen, nachwachsenden Rohstoffs Baumwolle im Sinne einer Kreislaufwirtschaft. © Mathias Ulrichs/Bremer Baumwollbörse

 

Im Kern beschäftigt sich die Tagung mit dem Lebenszyklus des natürlichen, nachwachsenden Rohstoffs Baumwolle im Sinne einer Kreislaufwirtschaft. In Anlehnung an einen “Cradle-to-Cradle”-Prozess beginnt der Zyklus bei seinem natürlichen Ursprung, läuft über diverse Stationen der Verarbeitung, um dann am Ende wieder seinem biologischen Ursprung zugeführt zu werden.

Wegen seiner wachsenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedeutung ist dem Thema unter der Headline „Circular Economy – The Future“ am Donnerstag, dem 26. März, die zentrale Paneldiskussion der Tagung gewidmet.

Paneldiskussion mit hochkarätigen Teilnehmern

Unter Leitung von Simon Ferrigno, Derby UK, findet hierzu die zweistündige Paneldiskussion statt. Simon Ferrigno ist bekannt als Spezialist für nachhaltige und biologische Produktionssysteme und Buchautor sowie durch redaktionelle Beiträge in verschiedenen Fachpublikationen.

Zu seinen Gesprächspartnern zählen:

Rainer Hengstmann, Inhaber des Beratungsunternehmens Go4More Global, Erlangen, Deutschland. Er vertritt die Ansicht, dass jede geschäftliche Aktivität bezogen auf ihre Effektivität schlecht abschneidet, wenn sie die Prinzipien von Transparenz und Nachhaltigkeit missachtet. Dies ist der hochgradigen Markvernetzung sowie wechselnden regulatorischen Szenarien geschuldet. Aus dieser Sicht ist es Zeit, bestehende Geschäftsmodelle zu überdenken.

Kjersti Kviseth, Jar, Norwegen, ist Inhaberin der Design-Agentur 2025. Sie hat sich auf Lifecycle Design spezialisiert und Prinzipien für ein „Circular Design“ entwickelt: Hier spielen Themen wie Upcycling und Recycling eine große Rolle. 2019 gewann sie für ihre Arbeiten den Ispo 2019 EcoAward.

Rolf Heimann ist Vorstand der Hessnatur-Stiftung, Berlin, und seit mehr als 20 Jahren in der Textilökologie tätig. Er hat umweltfreundliche und biologisch abbaubare Farbsysteme und Coatings für Textilien entwickelt. Das Versand- und Einzelhandelsunternehmen Hessnatur gehört seit Gründung 1976 zu den Pionieren im Markt für nachhaltige Textilien aus Baumwolle und Wolle.

Mary Ankeny ist Vizepräsidentin von Cotton Incorporated, Product Development & Implementation Operation, Cary/NC, USA.

Cotton Incorporated beschäftigt sich unter anderem mit Forschungsfragen im Bereich der biologischen Abbaubarkeit von Baumwolle und anderen Fasern wie auch mit dem Thema „Cottons Next Life“ außerhalb der klassischen Bekleidungsbeschaffungskette.

Ernst Grimmelt ist geschäftsführender Gesellschafter der Spinnerei und Weberei Velener Textil in Velen, Deutschland. Vor zwei Jahren entwickelte sein Unternehmen unter der Marke „Wecycled“ ein Produkt, bei dem Produktionsreste aus der Spinnerei und Weberei wieder zu Einzelfasern aufbereitet werden. Durch Beimischung von frischer Baumwolle entstehen daraus wiederum Garne und Gewebe in hoher Qualität. Reste werden also nicht mehr ungenutzt entsorgt, sondern zu neuen Produkten verarbeitet.

Ökologischer und wirtschaftlicher Nutzen auf dem Prüfstand

Ziel der Paneldiskussion ist es, ein Bild der derzeitigen Situation der Circular Economy zu zeichnen. Neben dem ökologischen Nutzen wird auch die Frage nach der Wirtschaftlichkeit von Verfahren gestellt. Vor- und Nachteile sollen deutlich werden. Zur Diskussion stehen im Rahmen der Wiederverwertung chemische und mechanische Verfahren zur Gewinnung neuer Produkte und Fragen der biologischen Abbaubarkeit von Fasern und Textilprodukten. Dabei bleibt festzustellen, dass Baumwolle wie alle Zellulosefasern aufgrund ihrer schnellen biologischen Abbaubarkeit ohne Probleme dem biologischen Kreislauf zugeführt werden kann.

Über die Internationale Baumwolltagung

Die Internationale Baumwolltagung Bremen startet für Fachbesucher am Mittwoch, dem 25. März und endet am Freitag, dem 27. März. Zu Beginn geht es in Keynotes kompetenter Referenten um die Skizzierung des Status Quo und der Herausforderungen der Branche.

Die darauf folgenden, thematisch gegliederten Sessions sind von hochkarätigen Vorträgen und Diskussionsforen zu branchenrelevanten Fragen geprägt. Die Veranstalter rechnen mit bis zu 500 Teilnehmern aus allen maßgeblichen Kontinenten. Dabei sind Wissenschaft wie Praxis gleichermaßen vertreten.