24.10.18 – Baumwollanbauflächen — read English version

Mexiko: Baumwollanbau erholt sich weiter

Nach Schätzungen des Auslandsdienstes des US-Landwirtschaftsministeriums liegt der Anteil des Baumwollanbaus am landwirtschaftlichen Bruttoinlandsprodukt in Mexiko bei 0,93 Prozent.

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Baumwollanbau erholt sich weiterhin © Bremer Baumwollbörse

 

Die Baumwollanbaufläche erholte sich in der Saison 2017/18 mit einer deutlichen Zunahme auf 209.000 Hektar gegenüber 2016/17 wieder. Ursachen waren unter anderem die günstigen Wetterbedingungen, eine ausreichende Bewässerung sowie die fortwährende Nutzung von genetisch modifiziertem Saatgut und vorteilhafte Preise nach einem Jahr der Fruchtwechsel.

Für die Saison 2018/19 sehen Beobachter eine um 2 Prozent steigende Produktion auf 346.000 Tonnen, insbesondere begünstigt durch vorteilhafte Preise gegenüber konkurrierenden Anbaupflanzen wie Hirse oder Mais. Baumwolle ist die einzige genetisch veränderte Pflanze, die in Mexiko kommerziell angebaut wird. Farmer bevorzugen sie wegen der verbesserten Schädlingskontrolle. Außerdem werden der genetisch modifizierten Baumwolle allgemein höhere Erträge zugeschrieben.

Verarbeitung

Die Bekleidungsindustrie Mexikos ist fast komplett vom US-amerikanischen Markt abhängig. Als weltweit siebtgrößter Exporteur von Denim-Produkten ist Mexiko bereits seit 15 Jahren der größte Lieferant der USA. Insgesamt hat der textile Sektor einen Anteil von 1,3 Prozent am mexikanischen Bruttoinlandsprodukt. Prognosen sehen die mexikanische Baumwollverarbeitung in der Saison 2018/19 bei 440.000 Tonnen. Laut Industrieexperten muss auch die Schätzung für die Saison 2017/18 auf 435.000 Tonnen nach oben korrigiert werden.

Die geografische Nähe zu den Vereinigten Staaten gibt den mexikanischen Bekleidungsproduzenten einen großen Vorteil gegenüber Angeboten von asiatischen Herstellern: Für Produkte, bei denen Zeit ein entscheidender Faktor ist, können notwendige Lagerbestände schnell aufgestockt werden.

Handel

Für die Saison 2018/19 gehen die Schätzungen derzeit von einem sinkenden Import von 201.000 Tonnen Baumwolle aus, da eine größere Baumwollernte im eigenen Land erwartet wird.

Die Ausweitung der Produktion dürfte die Garn- und Textilhersteller darin bestärken, ihren Bedarf durch lokal produzierte Baumwolle zu decken. Bereits jetzt nutzt die Verarbeitung zu 80 Prozent mexikanische Baumwolle. Mexiko strebt derzeit eine Diversifizierung seiner Importe an.

In Frage kommen dafür Länder, die zollfreien Warenverkehr anbieten wie beispielsweise Argentinien, Brasilien, Griechenland und Italien. Im Rahmen des Comprehensive and Progressive Agreement for Trans-Pacific Partnership (CPTPP) möchte Mexiko zudem Handelsbeziehungen mit Australien aufbauen. Aktuell kommen fast 100 Prozent der Importe aus den USA.

Quelle: USDA/FAS GAIN Report, September 2018

Auszug aus Bremen Cotton Report, Ausgabe 37/38, 27. September 2018.

Mehr Informationen unter http://www.baumwollboerse.de