Wenn die Marktnachfrage relativ gering ist, müssen die Textilfabriken einen Balanceakt vollziehen, der viele heikle Entscheidungen erfordert. Der Einsatz von Kapital und das Management des Personalbestands sind entscheidend, nicht nur für die aktuelle Rentabilität, sondern auch für den langfristigen Geschäftserfolg, wenn der Aufschwung kommt. Wenn es hart auf hart kommt, werden die Kunden immer anspruchsvoller, insbesondere in Bezug auf Qualität und Preis-Leistungs-Verhältnis, was die Märkte für die Lieferanten immer wettbewerbsfähiger macht.

Blick auf die laufenden Betriebskosten nicht vergessen!

Ein markantes Beispiel dafür ist eine mögliche Investition in neue Garnreinigungsanlagen. Hier zeigen praktische Berechnungen, dass eine typische Spulanlage mit 500 Positionen über einen Zeitraum von zehn Jahren Betriebskosten von über 3,5 Mio. US-Dollar erzeugen kann. Dies ist eine konservative Schätzung, die auf den Kosten für Spleissungen – mehrere Millionen – über diesen Zeitraum basiert, die wegen inakzeptabler Garnfehler und Spulenwechsel benötigt werden, wenn die Qualitätsüberwachung nicht angemessen kontrolliert wird.

Das bedeutet: Anfangsinvestition kann durch laufende Kosten in den Schatten gestellt werden

Die Investitionskosten für die Garnreiniger machen dann nur einen kleinen Bruchteil der gesamten Lebensdauer aus. Tatsächlich kann die Fabrik durch eine vorsichtige Wahl in dieser Zeit bis zu einer Million Dollar sparen, je nach Garnart, Qualität und Produktionsbedingungen.

Natürlich ist es in einem schwierigen Handelsumfeld nur allzu leicht, ein scheinbares Schnäppchen bei den anfänglichen Investitionskosten zu machen, besonders wenn es ein Produkt-Upgrade gibt, das eine schnelle Lösung für ein aktuelles Problem verspricht. Nicht alle Investoren vertreten diese kurzfristige Sichtweise, aber diejenigen, die dies tun, werden oft einige unangenehme Überraschungen erleben, wenn sie ihre Ausrüstung in Betrieb nehmen.

Investitionen: das Gesamtbild

Eine rentable Investition sollte sich – als allgemeiner Grundsatz – immer auf die Betriebskosten und Einsparungsmöglichkeiten als Teil des wesentlichen „Gesamtbildes“ konzentrieren. Bei der Bewertung von Investitionen sollten die Unterschiede bei den Betriebskosten zwischen konkurrierenden Entscheidungen berücksichtigt werden, anstatt sich zu sehr auf die wahrscheinlich recht geringen Unterschiede bei den Anfangskapitalkosten zu konzentrieren.

Die Entscheidungsträger sollten die Betriebskosten und die Investitionsausgaben als zwei völlig unterschiedliche Aspekte einer neuen Investition bewerten. Die richtige Bewertung der Betriebsausgaben erfordert eine genauere Betrachtung. Es ist unerlässlich, die wahren Treiber der Betriebskosten zu finden und den Produktlebenszyklus zu berücksichtigen, um die Einsparungen zu berechnen. Dies ist im heutigen schwierigen Marktumfeld von großer Bedeutung – aber es wäre auch in besseren Zeiten nicht weniger wichtig.

Sivakumar Narayanan, Executive Vice President Uster Technologies