17.02.23 – Baumwolle

Cotonea-Anbauprojekt in Uganda und Kirgistan

Die landwirtschaftliche Nutzbarkeit der Böden sinkt drastisch. Es stellt sich die Frage, welcher Anbauweise die Zukunft gehört. Ist biologische oder regenerative Landwirtschaft die Lösung?

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Im Anbauprojekt in Uganda werden unter anderem Sesam und Chili als Zwischenfrucht angebaut. © Cotonea

 
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Bio-Baumwollfeld im Cotonea-Anbauprojekt Uganda. © Cotonea

 

Bereits jetzt sind 40% der Böden weltweit kaum noch fruchtbar. Die Welternährungsorganisation FAO warnt, dass bis 2050 bis zu 90 % des Ackerbodens gefährdet sind. Die Gründe liegen unter anderem im Einsatz von Kunstdüngern, Gentechnik und Pestiziden durch die konventionelle Landwirtschaft, was die Reduzierung der Bodenlebewesen und eine verminderte Fruchtbarkeit zur Folge hat.

Zudem ist die industrialisierte Landwirtschaft auf Kunstdünger angewiesen, deren Herstellung energieintensiv ist. Die gestiegenen Energiekosten führen zum Rückgang des Düngerangebot, was die Erträge der konventionellen Landwirtschaft reduziert und auch Hungersnöte nach sich ziehen kann.

Notwendigkeit der regenerativen Landwirtschaft

Die Biotextilmarke Cotonea setzt auf eine regenerative Form der Landwirtschaft. „Regenerativ heißt erst einmal nur, den Boden, den der konventionelle Anbau ausgelaugt hat, wieder gezielt aufzubauen“, erklärt Roland Stelzer, Geschäftsführer von Cotonea. Wie aufwändig die Wiedergewinnung der Bodengesundheit ist, hängt vom Zustand ab und kann mehrere Jahre dauern. Eine solche Anbauweise kommt meist ohne Kunstdünger aus, erfordert allerdings Know-How und finanzielles Investment.

Biologischer Anbau als Zukunftssicherung

Die 1855 gegründete Baumwollweberei Gebr. Elmer & Zweifel begann 1995 mit dem Einsatz von Biobaumwolle. Die 2003 gegründete Marke Cotonea steht ausschließlich für echte Biotextilien.

Cotonea bezieht ihre Baumwolle von selbst mitaufgebauten Projekten in Kirgistan und Uganda. Die Projekte beinhalten Schulungen der Farmerinnen und Farmer, die natürliche Pflege der Pflanzen und den Verzicht auf synthetische Düngemittel und Pestizide und die auf dem Kreislaufprinzip beruhende Landwirtschaft setzt auf eine große Vielfalt an Wechselfrüchten, die eigene Herstellung von Naturdünger und das richtige Timing. Hierdurch bleiben die Böden fruchtbar und es entstehen keine Kosten für Synthesedünger. Laut eigenen Angaben liegen die Erträge dadurch sogar weit über dem Landesdurchschnitt.

„Kompost, Wechselfrüchte, Brachjahre für die Erholung – will man etwas von der Natur bekommen, muss man auch etwas zurückgeben. Und es lohnt sich“, so Stelzer zum Abschluss.

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