11.01.17 – Nachgefragt – wie war das Baumwolljahr 2016?
Australien
Für Allan Williams war die Baumwollsaison 2016 ein hervorragendes Beispiel dafür, wie schnell Prognosen überholt sein können.
Herr Williams, was waren die Herausforderungen der australischen Baumwollwirtschaft in diesem Jahr? Konnten sie erfolgreich bewältigt werden?
Allan Williams: „Die Baumwollsaison 2016 war ein hervorragendes Beispiel dafür, wie schnell Prognosen überholt sein können. Während die Anbaufläche auf 295.000 Hektar infolge geringer Wasservorräte zurückging, verhalf eine warme und trockene Phase am Ende der Saison den Produzenten, die ausreichend Wasser zur Verfügung hatten, zu exzellenten Erträgen.
Der durchschnittlich erzielte Ertrag auf den bewässerten Flächen lag bei 11,5 Ballen pro Hektar (2.610 Kilogramm Fasern pro Hektar). Im Anschluss an die lange Trockenperiode waren die meisten Wasservorräte erschöpft. Schließlich hat eines der nassesten Frühjahre seit Beginn der Aufzeichnungen dazu geführt, dass die Anbaufläche in der Erntesaison 2017 mit 537.000 Hektar fast doppelt so groß ist wie 2016.
Die ersten Hochrechnungen gehen von rund 4,5 Millionen Ballen aus. Während der Saison 2017 wird die Bt- Saat Bollgard III vollends eingeführt sein. Diese Saat weist robustere Eigenschaften hinsichtlich der Bewirtschaftungsmöglichkeiten auf, die noch vor kurzem dazu führten, dass eine Baumwollerzeugung auf Basis natürlicher Niederschläge kaum erfolgte. Ein größeres Zeitfenster für den Anbau und weniger Bodenaufbereitung im Anschluss an die Ernte könnte Australien in eine neue Ära führen, in der umfangreicherer und beständigerer Baumwollanbau mittels natürlicher Niederschläge möglich ist.“
Quelle: Bremen Cotton Report NR. 49/50 - 22. Dezember 2016
Herausgeber des Bremen Cotton Report ist die Bremer Baumwollbörse. Mehr zur Geschichte sowie den heutigen Aufgaben und Zielen der Baumwollbörse unter www.baumwollboerse.de