28.02.25 – Setlog-Umfrage — read English version

Bürokratieabbau ist wichtigste Aufgabe der Bundesregierung

Wenn es nach der Meinung von Anbietern für schnelldrehende Konsumgüter geht, sollte die neue Bundesregierung das Thema Bürokratieabbau ganz oben auf die Agenda ihrer neuen Wirtschaftspolitik in Deutschland setzen.

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Zu viel Papierkram: Vertreter der Konsumgüterbranche wünschen sich laut einer Erhebung von Setlog von der neuen deutschen Regierung nichts mehr als den Abbau von Bürokratie. © Scott Graham/unsplash

 

Zu diesem Ergebnis kommt eine Blitzumfrage des Bochumer SCM-Softwarespezialisten Setlog unter seinen Kunden aus dem Konsumgüterbereich vom 20. Februar. 85 % der befragten Unternehmen gaben an, dass die Reduzierung der Bürokratie die wichtigste Maßnahme sei, welche die Politik vorantreiben soll.

Für die Erhebung mussten die Firmen die Forderungen an die neue Regierung priorisieren, die mehr als 100 Verbände am Wirtschaftswarntag im Januar in einem offenen Brief publiziert hatten. Aus den zehn Forderungen durften sie bis zu drei auswählen. Auf Platz zwei im Ranking landete das Thema Energiepreise. Mehr als die Hälfte der Befragten (61 %) ist der Meinung, dass die Politik für international wettbewerbsfähige Energiepreise sorgen muss. An dritter Stelle steht die Forderung nach einer Infrastruktur- und Dienstleistungsoffensive. 42 % der Befragten sind der Meinung, dass Straße, Schiene, Wasserstraße, Luftverkehr und digitale Administration im europäischen Spitzenfeld sein sollten. Fast so große Bedeutung wie die Infrastruktur hat für die befragten Vertreter der Firmen die Reduzierung der Unternehmenssteuern. 39 % sind der Ansicht, dass die Belastungen für Unternehmen und Arbeitnehmer mindestens auf das Niveau des EU-Durschnitts gesenkt werden müssen.

Bei Stagnation: Weiterer Personalabbau und Preiserhöhung

Sollte sich die wirtschaftliche Lage in Deutschland nicht verbessern, planen die befragten Firmen bereits dieses Jahr Konsequenzen zu ziehen. Mehr als die Hälfte (55 %) will Personal abbauen und die Produktpreise erhöhen (52 %). Gut jede dritte Firma (39 %) bereitet sich darauf vor, neue Beschaffungsmärkte zu erschließen. An eine kurzfristige Produktions- und Standortverlagerung noch in diesem Jahr denken hingegen nur wenige der Befragten (15 %). Anders sieht es bei den mittelfristigen Konsequenzen in drei bis fünf Jahren aus: Sollte die Wirtschaft weiter stagnieren, würden aus heutiger Sicht 27 % eine Verlagerung des Standorts ins Auge fassen. Noch mehr Unternehmen (61 %) würden Personal entlassen und neue Beschaffungsmärkte erschließen (45 %).

„Die befragten Firmen aus unserem Kundenpool sind auf einem sehr hohen Niveau in puncto Prozessoptimierungen beziehungsweise Kostenreduzierung. Und sie nutzen Software-Tools auf dem neuesten Stand der Technik. Gerade deshalb muss die Politik die Meinung der Konsumgüterbranche und drohende Konsequenzen ernst nehmen. Deutschland braucht jetzt eine Wirtschaftswende. Und dieses Land mit seiner sozialen Marktwirtschaft muss wieder ein attraktiver Standort für Investoren und ausländische Fachkräfte werden“, betont Setlog-Geschäftsführer Ralf Düster.

Die Teilnehmer der Umfrage

Für die Erhebung von Setlog nahm ein Experten-Panel von 33 Geschäftsführern, Vorständen und Führungskräften aus dem Bereich Einkauf und Supply Chain Management in führenden Unternehmen der Konsumgüterbranche teil. Die Mehrheit der befragten Firmen (52 %) macht einen Umsatz zwischen 50 und 500 Mio. Euro pro Jahr. Gut ein Drittel (36 %) hat zwischen 250 und 1.000 Beschäftigte. 27 % haben mehr als 1.000 Angestellte. Die Blitzumfrage zeichnet ein aktuelles Stimmungsbild der Branche und erhebt keinen Anspruch auf Repräsentativität.