04.10.24 – Wissenschaftsforums „Circular Economy“

Lösungen für die Kreislaufwirtschaft bei Textilien

Experten des Öko-Instituts haben sich mit externen Fachleuten im Rahmen der digitalen Foren des Wissenschaftsforums „Circular Economy“ u. a. über Lösungen für die Kreislaufwirtschaft bei Textilien ausgetauscht.

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Die erweiterte Herstellerverantwortung als Schlüssel zur Finanzierung der Sammlung und Entsorgung von Alttextilien und verpflichtende Vorgaben an nachhaltige Textilien in der neuen Ökodesign-Richtlinie der EU waren u. a. Themen beim Wissenschaftsforum „Circular Economy“ des Öko-Instituts in Berlin. © fascinadora/stock.adobe.com

 

Jedes Jahr werden 12 Mio. Tonnen Textilien auf den Markt gebracht, von denen etwa acht Mio. Tonnen auf Deponien landen oder verbrannt werden. Im Schnitt entsorgt jeder Europäer 16 kg Textilien pro Jahr. Die Experten des Forums Textilien forderten politische und wirtschaftliche Maßnahmen in den Bereichen nachhaltiges Design, das auf Langlebigkeit, Reparierbarkeit und Wiederverwendung ausgelegt ist; veränderte Geschäftsmodelle, die stärker auf Wiederverwendung, Wiederverkauf oder Reparatur setzen sollten; sowie den Auf- und Ausbau von Infrastrukturen wie Sammel- und Recyclingsysteme für Alttextilien – in der EU und weltweit.

In diesem Forum kamen auch Experten aus Ghana, Indien, Kolumbien und Lettland zu Wort, die über Maßnahmen für die Circular Economy von Textilien in ihren Ländern berichteten. Im Mittelpunkt der Diskussion standen Themen wie die Finanzierung beim Aufbau entsprechender Infrastrukturen, das gegenseitige Lernen und der Aufbau technischer und personeller Kapazitäten für eine Circular Economy – alles Themen, bei denen die EU diese Länder nach Meinung der Experten unterstützen sollte.

„Wir brauchen klare Ziele für die Wiederverwendung und einen starken EU-weiten Konsens für Anforderungen an die Hersteller, Textilien zu sammeln und zu recyceln, die erweiterte Herstellerverantwortung, sowie ein Gebührensystem, dass die Abfallbewirtschaftung von exportierten Alttextilien in außer-europäischen Ländern mitfinanziert,“ sagt Clara Löw, Wissenschaftlerin mit Schwerpunkt Circular Economy am Öko-Institut.