17.11.20 – Sturm Ianos zerstört Baumwollfelder — read English version

Großer Ernteverlust in Griechenland

Wegen Überschwemmung und Regenschäden durch den Sturm Ianos Mitte September sind Baumwollanbaufläche sowie Baumwollertrag stark reduziert.

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Bei Ernte nach starken Regenfällen ist mit einer geringeren Qualität der Baumwolle zu rechnen. © Bremer Baumwollbörse

 

Das US-Landwirtschaftsministerium schätzt die Baumwollproduktion Griechenlands in der Saison 2020/21 auf 283.000 Tonnen. Gegenüber der Schätzung aus dem Vorjahr entspricht dies einem Rückgang von 83.000 Tonnen oder 22 Prozent.

Die Erntefläche erreicht voraussichtlich 260.000 Hektar, eine Reduktion von 25.000 Hektar gegenüber dem Vorjahr. Die Prognose für den Ertrag liegt bei 1.089 Kilogramm pro Hektar, was einem Rückgang von 15 Prozent gegenüber der Vorsaison entspricht.

Starkregen in Zentralgriechenland

Ursache ist ein mediterraner Wirbelsturm (Medicane) mit dem Namen Ianos, der am 18. September kurz vor Beginn der Baumwollernte das griechische Festland erreichte. Hierbei kam es am Folgetag zu Starkregen in Zentralgriechenland mit seinen großen Anbaugebieten Thessalien und Lamia. Während Regenfälle von 25-50 Liter pro Quadratmeter weit verbreitet waren, wurden bei inoffiziellen Regenmessungen in den Baumwollgebieten Westthessaliens ca. 130-150 Liter pro Quadratmeter Niederschlag innerhalb von 24 Stunden registriert. Die Schätzungen für die Baumwollanbaufläche sowie den Baumwollertrag reduzierten sich daher aufgrund von Verlusten durch Überschwemmung und Regenschäden.

Geringer Etrag durch frühe Ernte

Farmer, die mit der Zerstörungskraft von Ianos rechneten und Berichten zufolge ihre Felder früh ernteten, gehörten eher zur Ausnahme. Allerdings resultierte aus der früh geernteten Baumwolle wahrscheinlich ein geringerer Ertrag, da viele Knospen noch nicht ausgereift waren. Bei Ernte nach starken Regenfällen ist mit einer geringeren Qualität zu rechnen. Ungünstige Witterungsverhältnisse können zu Grauverfärbungen und damit Qualitätseinbußen führen.

Quelle: USDA, World Agricultural Production, 10/2020

Bremer Baumwollbörse – Bremen Cotton Report, 41-42/2020

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